Im Gespräch erzählt der sogenannte digitale Nomade von seinem ortsunabhängigen Lebensstil, Marketing Trends und seinem neuen Podcast Life Hackz. Als Experte auf dem Gebiet der Selbstvermarktung zeigt er Autoren mit vielen konkreten Anregungen und Tipps auf, wie sie Podcasts zur eigenen Vermarktung erfolgreich nutzen.
Interview & Text: Hanna Meiners
Die Zukunft für abenteuerlustige Autoren: Ortsunabhängig leben und arbeiten?
Strandurlaub und Arbeit stellen für Marcus Meurer keinen Widerspruch dar. Gleich zu Anfang unseres Gespräches erfahre ich, dass Marcus sich gerade auf Mallorca im neuen Co-Working Space Bedndesk Marineta befindet. Dort arbeitet er zusammen mit anderen Gleichgesinnten und kombiniert Strandleben mit kreativem Arbeiten.
Und was benötigt man für einen digitalen Lebensstil? „Viel mehr als einen Laptop und eine stabile Internet-Verbindung braucht es für ein mobiles Büro nicht.“ erläutert Marcus, der sein Leben auch sonst eher minimalistisch gestaltet.
Im Leben eines Autors und eines digitalen Nomaden gibt es also durchaus viele Parallelen: Das regelmäßige (oft disziplinierte) Arbeiten am Computer, die kreative Alltagsgestaltung sowie im Falle von Podcastern, Bloggern und E-Book-Autoren die regelmäßige Verarbeitung von Erlebtem in Form von Inhalten und Texten. Auch effektives Marketing – online und offline – ist für beide Gruppen von großer Wichtigkeit, um die eigenen Zielgruppen zu erreichen und eine langfristige Beziehung mit dieser aufbauen zu können.


Marcus Meurer (37)
ist erfolgreicher Online Unternehmer und digitaler Nomade mit geballtem Know-How aus den Bereichen Marketing, Event Management und Online-Dienstleistungen. Sein Unternehmen Force M dient als Inkubator für seine vielseitigen Projekte wie die DNX, die erste Konferenz für Digitale Nomaden zu den Themen ortsunabhängiges Arbeiten und Online Selbstständigkeit. Zuletzt startete Marcus Life Hackz, „den Podcast für ein gesünderes und glücklicheres Leben“.
Trends im Online Marketing: Gute Inhalte anstatt SEO-Texte für erfolgreiche Buchvermarktung
Ich frage Marcus, der auch selber Kunden im Bereich Online-Marketing berät, nach seinen besten Tipps für Autoren von Büchern und E-Books und welche Trends er gerade im Online-Marketing beobachten kann.
„Der Trend im Marketing geht ganz klar zu guten, hochwertigen Texten, also weg von reinen SEO-Texten. Mit dieser Strategie wird vor allem organischer Wachstum erreicht.“
Für Autoren schätzt Marcus die Möglichkeiten des Marketings besonders positiv ein. „Autoren sind in vieler Hinsicht für diesen Job prädestiniert, da sie eh schon mit Texten und Inhalten arbeiten.“ Wichtig ist laut Marcus die Offenheit gegenüber den technischen Entwicklungen: „Man sollte sich darauf einlassen und die neuen Möglichkeiten des Marketings als Chance sehen und keine Angst vor neuen Entwicklungen haben.“
Kostenloser Content ist wichtiger Bestandteil von Content Marketing, erklärt Marcus. „Das Prinzip ist dabei: Erst mal geben. Ganz getreu dem Motto: Sharing is caring. Dadurch kann man vor allem Vertrauen bei seiner Community aufbauen.“
Auf lange Sicht zahle sich diese Strategie auf jeden Fall aus, weiß Marcus aus eigener Erfahrung und der Interaktion mit seinen eigenen Lesern und Zuhörern. „Nach einer Weile kommen die Leute.“ Durch Blogartikel, Videos und internationales Networking hat das Paar ein globales Netzwerk und Bekanntheitsgrad aufbauen können, was sich jetzt in Form von einer überwältigenden Resonanz auszahlt und ihren ortsunabhängigen Lebensstil finanziert.

Neue Möglichkeiten für Autoren: Reichweite und Vertrauen mit Podcasts aufbauen
Kürzlich hat Marcus seinen neuen Podcast Life Hackz gestartet. Ein Podcast ist wie ein Tagebuch oder Blog, das aus ladbaren Audio-Dateien besteht. Das Konzept erinnert stark an eine Radiosendung, hat für Hörer aber den Vorteil, dass sie Dateien jederzeit anhören und auf verschiedene Datenträger herunterladen können.
Für Life Hacks interviewt er zwei Mal wöchentlich erfolgreiche Unternehmer, digitale Nomaden und andere interessante Persönlichkeiten zu Themen wie Unternehmertum, ortsunabhängiges Arbeiten oder einen gesunden Lebensstil. Viele seiner Interviewpartner wie Tim Chimoy und Connie Biesalski haben erfolgreich ihre eigenen Blogs, E-Books sowie andere digitale Produkte entwickelt und veröffentlicht und können so ihren ortsunabhängigen Lebensstil finanzieren.
Aber warum ein Podcast und nicht Videos? „Ein Podcast ist für mich das einfachere Medium“, erklärt Marcus „ im Vergleich zum Video ist der technische Aufwand gering und er lässt sich ortsunabhängig umsetzen. Für ein Video müsste mein Interview-Partner sonst am gleichen Ort sein. So funktionieren die Interviews problemlos über Entfernungen hinweg. “ Als Inspiration für seinen Podcast nennt Marcus Vorbilder aus den USA: „Ich orientiere mich hauptsächlich an amerikanischen Vorbildern und dort sind Podcasts richtig groß. Der Autor Tim Ferris hatte zum Beispiel Arnold Schwarzenegger als Gast in seiner Show.“ Mit seinem Podcast könne er neben Reichweite auch Vertrauen bei seinen Zuhörern aufbauen. „Die Leute hören immerhin zwei Stunden pro Woche meine Stimme. Das ist nicht wenig.“, stellt Markus fest. „Außerdem bietet ein Podcast mit dem Klang eine Ebene mehr, als nur ein geschriebener Text.“
Marcus plant seine Podcasts jeweils vor, so dass er stets vier Wochen Vorlauf hat und achtet darauf, dass tatsächlich jede Woche zwei neue Folgen live gehen. Doch was braucht man eigentlich für einen Podcast? „Im Internet gibt es viele hilfreiche Anleitungen, wo man alle Details und Tipps findet. Ich habe mir dazu den umfassenden Beitrag von Pat Flynn „How to start a Podcast“ durchgelesen.
Im Prinzip braucht man nur ein Mikrofon und eine geeignete Software. Ich habe mittlerweile eine virtuelle Assistentin und ein kleines Team, das meine Podcasts bearbeitet und ins Netz stellt, so dass ich die Nachbearbeitung nicht selbst übernehmen muss.“ Anfängern rät Marcus, klein zu starten und alles selbst zu machen: „Es ist zwar etwas technisch, doch generell ist es immer gut, die Sachen selber zu auszuprobieren und zu verstehen.“
Vielen Dank für das informative Interview, Marcus!

Hanna Meiners
ist Deutsch-Finnin mit einem Master-Abschluss in Germanistik von der Universität Helsinki. In der indischen Metropole Bangalore hat sie ihre Wahlheimat gefunden. Sie arbeitet als freiberufliche Texterin. Ihr Ziel ist es, mit ihrem Unternehmen Brücken zwischen verschiedenen Kulturen zu schlagen. Zu ihren großen Leidenschaften gehören neben Indien vor allem Sprachen und Reisen.
www.hannameiners.com
Warum Podcasts? 4 gute Gründe, warum dieser Trend interessant für Autoren ist
Als Podcast bezeichnet man ein regelmäßig stattfindendes Programm im Internet, das in der Regel aus ladbaren Audio-Dateien besteht. Im Gegensatz zu einer Radiosendung können die einzelnen Folgen jederzeit online angehört oder auf verschiedene Datenträger wie das Smartphone oder den PC herunterladen werden. Wer seine Lieblingssendung kostenlos abonniert (zum Beispiel über iTunes), bekommt sie automatisch auf den Computer oder MP3-Player geschickt.
Gut geschriebene Info über Podcasts, Marcus Meurer und sein Life Hackz, doch es ist auch ein etwas bedenkenloses Anpassen an den globalen Verdrängungswettbewerb und das globale Outing der Person.
Ich würde gerne den ersten Grund mit dem Podcasten zu starten noch um ein Detail erweitern:
Die Stimme ist der Emotionsbooster Nummer 1, wenn es um Vertrauensaufbau geht. Zwischen den Zeilen steckt zudem noch viel mehr Information, als es bei einem Blog der Fall ist.
Marcus macht seinen Job sehr gut. Er ist ein sehr authentischer Podcaster, der sichtlich Spaß hat, auf gleicher Augenhöhe mit seinen Gästen zu plaudern.
So, jetzt aber: Peace and Out! :D
Hallo Gordon,
vielen Dank für deine Ergänzung!
Viele Grüße
Anja von BoD
Hallo BOD,
vielen Dank für diesen tollen Beitrag. Ich habe begonnen Youtube-Videos zu erstellen, in denen ich meine Tätigkeit erkläre. Die Klickrate ist natürlich noch „unterirdisch“. Das heißt aber auch für mich, dass es dauert, bis sich ein Erfolg einstellt. Dieses gesunde Wachsen ist mir definitiv lieber als Anzeigen zu schalten – und es ist kostengünstiger.
Für ein Video nehme ich ein Lavalier Mikrofon und die Videokamera meines Macs, für Podcasts ein Kondensatormikro.
Beste Grüße
Ulrich Eckardt