Die LoveLetter Convention an einem neuen Ort
Nachdem die LoveLetter Convention im vergangenen Jahr noch in der GLS Sprachschule am Prenzlauer Berg stattfand, zog die Veranstaltung in diesem Jahr in das Café Moskau in Berlin Mitte und alle hatten die Chance, ihre Lieblingsautorinnen und -autoren bei Blind Dates, Lesungen und spannenden Workshops näher kennenzulernen.
2 Tage LoveLetter Academy
Auch dieses Mal gab es die LoveLetter Academy, die an zwei Tagen für Fachpublikum stattfand. Verlagsmitarbeiterinnen und -mitarbeiter sowie Autorinnen und Autoren und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Buchbranche wurden hier zusammenbracht. Im Fokus stand die gegenseitige Inspiration und es gab genügen Zeit, um Kontakte zu knüpfen, sich zu vernetzen und über Projekte auszutauschen.
Es gab zum Beispiel einen Vortrag der Lektorin Natalie Röllig über die 10 Dinge, die man unbedingt prüfen sollte, bevor man sein Manuskript ins Lektorat gibt. Zeitgleich entwickelte Olaf Bryan Wielk (beemgee) Romanfiguren. In unserem Workshop wiederum klärten wir die Frage: „Wie schaffe ich es als Autorin, Leserinnen und Leser sowie Buchhändlerinnen und Buchhändler für mein Buch zu begeistern?“ und gestalteten eine Vermarktungsidee, um die Aufmerksamkeit für das eigene Buch zu steigern.
Vernetzen, Kennenlernen, Austauschen
Im letzten Jahr schrieben wir diesen Satz in unserem Blogbeitrag zur LLC 2018: „Und Bücher sind nicht nur geschriebene Worte auf Papier. Sie bringen Menschen zusammen und lassen uns neue Abenteuer erleben.“
Diesen Satz könnten wir genau so immer wieder schreiben, wenn es um Bücher-Events geht. Wochenenden, wie die der LoveLetter Convention, sind Tage, an denen man sich in einer kleinen „Blase“ befindet: umgeben von buchverliebten Menschen, mit denen man sich darüber austauscht, welche Trends es derzeit in Liebesromanen gibt und warum das Genre Romance von vielen zu Unrecht als „schnulzige Romane“ abgestempelt werden.
Vielseitigkeit in Liebesromanen
Wer sich schon länger mit Romanen aus diesem Genre beschäftigt weiß, dass es sich hierbei nicht um Groschenromane handelt, die eins zu eins austauschbar sind. Am 1. und 2. Juni der LLC gab es daher auch Diskussionsrunden, die besonders wichtig sind und noch viel mehr Gehör bekommen sollten: In einem Panel sprach zum Beispiel Laura Kneidl mit Alexandra Schwarting, Kristina Günak, Bianca Iosivoni und Stephanie Bubley über das Thema Diversity – der Vielseitigkeit in Liebesromanen und wie wichtig es ist, nicht nur die stereotypischen Charaktere in die eigenen Romane einfließen zu lassen, sondern auch mal über den eigenen Tellerrand zu schauen und sich selbst zu hinterfragen. Eine Seite, die wir dahingehend sehr empfehlen können, ist https://sensitivity-reading.de/.
Sogenannte „Sensitivity Reader“ prüfen Romane auf missverständliche oder sogar schädliche Darstellungen von Personen(-gruppen) oder Themen, wie LGBTQA+ und alternative Beziehungsmodelle, Krankheitsbilder, Rassismus-Erfahrungen usw. Gemeinsam mit den Autorinnen und Autoren wird dabei an der Authentizität des Romans gearbeitet und auf den sensiblen Umgang mit diesen Themen hingewiesen.
Diversität (Vielseitigkeit) in Romane einzubringen und dadurch Repräsentation zu schaffen, ist wahnsinnig wichtig und wir sind froh, dass es genau darüber auf der LoveLetter Convention eine Diskussionsrunde gab.
Bunt gemischtes Programm
Auch die anderen Workshops und Gesprächsrunden waren vielseitig. Während in einer Gesprächsrunde „Sexismus und toxische Beziehungen in Büchern“ behandelt wurde, moderierte unsere Autorin Alexandra Schwarting einen Austausch zum Thema „Emotionen“ und wie sie über die Romane hinaus Verbindungen schaffen können.
Gemeinsam mit unseren Autorinnen Alicia Zett und Jaliah J., sowie den Teilnehmerinnen und Teilnehmern unseres Workshops, entwickelten wir einen fiktiven Liebesroman: vom ersten Plot über Coverideen bis hin zu Vermarktungsaktionen. Und wer hätte am Anfang gedacht, dass die vier Stichworte „Café Moskau, Buchhandlung, Hassliebe, Flamingo“ ausreichen würden, um großartige Ideen für eine Geschichte zu entwickeln?
Auch unsere anderen Autorinnen gaben selbst Workshops oder beteiligten sich an unterschiedlichen Panels. So entführte uns Ellen McCoy an Sehnsuchtsorte und erklärte, warum erst der Schauplatz die Geschichte perfekt macht, während Jacqueline Vellguth mit ihren Teilnehmerinnen und Teilnehmern darüber sprach, was wir eigentlich brauchen, um uns wohl und zuhause zu fühlen und welche Beschreibungen es braucht, damit wir dieses Gefühl auch in den Romanen spüren können. Sarah Saxx nahm uns mit auf „Romantische Dates“ und sammelte mögliche Szenerien, die für kribbelnde Spannung in der Geschichte sorgen können. Inka Loreen Minden stellte zum Abschluss des Tages ihren Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Frage: „Wie geht sexy? – Porno vs. Erotik“
Ein Highlight war auch der Auftritt von Saskia Louis, die ihre eigenen Songs sang und auf einer Gitarre begleitete. Die Besonderheit? Sie hatte die Songs passend zu ihrer aktuellen „Eden Bay“-Reihe komponiert und drückt damit auch die Gefühlswelt ihrer Protagonistinnen und Protagonisten aus.
Weitere Veranstaltungen
Wann und wo genau die nächste LLC stattfindet, ist noch nicht offiziell. Aber wir freuen uns auf jeden Fall darauf, auch im nächsten Jahr wieder Teil dieser besonderen Convention zu sein. Bis dahin steigt die Vorfreude auf die Buchtage in Berlin (18./19. Juni), das LitCamp in Heidelberg (29./30. Juni) und Hamburg (31. August/01. September), die Lange Nacht der Literatur (7. September) und dem Deutschen Autorentag (28. September) in Hannover.