Viele Self-Publishing-Autoren träumen davon, ihr Buch im stationären Buchhandel zu verkaufen. Vor allem für kleine und mittlere Buchhandlungen bieten sich hier Chancen. Entscheidend ist, dass…
Immer mehr Autoren nutzen die kreative und verlegerische Freiheit, die ihnen eine Buchveröffentlichung im Self-Publishing bietet. Vom Erfolg profitiert bisher in erster Linie allerdings nur ein Teil des Buchhandels: die Online-Shops. Im stationären Buchhandel haben es Self-Publishing-Titel nach wie vor schwer, ins Sortiment aufgenommen zu werden.An einem generellen Desinteresse oder gar Widerstand der Buchhändler liegt es nicht. Buchhandelsketten wie die Mayersche Buchhandlung oder Heymann in Hamburg haben sogar eigene Self-Publishing-Angebote. Bereits seit 2014 arbeitet die Buchhandelsgenossenschaft eBuch mit BoD zusammen, um Lesern den Zugang zu selbstverlegten Titeln zu erleichtern (Autorenservice: Buchhandelpräsenz). Mit knapp 700 Buchhandlungen ist die eBuch der größte genossenschaftliche Verband im deutschen Buchhandel. Im Rahmen der Kooperation können BoD-Autoren für einen ihrer Titel fünf eBuch-Buchhandlungen aus ihrer Region auswählen. Die Buchhändler erhalten den Titel anschießend als Gratisexemplar direkt von BoD für ihr Sortiment.
Qualität und einfache Abwicklung als entscheidende Voraussetzungen
Der stationäre Buchhandel zeigt sich also durchaus offen gegenüber Self-Publishing. Dennoch sind selbstverlegte Titel in den Regalen der Buchhandlungen häufig noch die Ausnahme. Dabei können gerade kleine und mittlere Buchhandlungen profitieren, wenn sie Self-Publishing-Bücher in ihr Sortiment aufnehmen. Was fehlt also noch zum letzten Schritt?
Auf der einen Seite mangelt es zum Teil an Aufklärung und Informationen über den Self-Publishing-Markt. So beruht die Zurückhaltung von Buchhändlern bei selbstverlegten Titeln oft auf der vermeintlich minderen Qualität der Bücher. Tatsächlich werden Self-Publishing-Titel heute immer professioneller erstellt und vermarktet. Als Folge des gestiegenen Qualitätsanspruchs nutzt bereits mehr als jeder dritte Autor im Self-Publishing die Dienste von Lektoren oder Grafikern. Auch auf der Vertriebsseite verschwimmen die Grenzen zwischen Verlags- und Self-Publishing-Publikationen. So sind sämtliche BoD-Titel nicht nur im VLB, sondern auch über das Barsortiment von Libri, KNV und Umbreit sowie des Schweizer Buchzentrums gelistet. Bei Bedarf sind sie zudem im Rahmen der jeweils vereinbarten Konditionen voll remissionsfähig. Für Buchhändler entsteht also kein Mehraufwand beim Beziehen der Bücher.
Erfolgreiches Beispiel für einen Self-Publishing-Titel mit einem regionalen Bezug: Axel Schwabs Reise- und Gourmetführer „Japan in München“ in der Buchhandlung Geobuch.
Gemeinsam Chancen nutzen
Um den begrenzten Platz in einer Buchhandlung wetteifern natürlich auch sämtliche Verlagspublikationen. Dennoch lohnt sich für Buchhändler ein genauerer Blick auf die Vielfalt selbstverlegter Titel. Veröffentlichungen im Self-Publishing bedienen nicht nur sehr erfolgreich Genres wie Krimi, Fantasy und Romance, sondern behandeln auch zahlreiche Trend- und Nischenthemen im Sach- und Fachbuchbereich, die nicht durch Verlage abgedeckt werden. Buchhändlern bieten selbstverlegte Bücher damit einen besonderen Anreiz, um ihren Kunden ein außergewöhnliches Sortiment zu präsentieren.
Ein weiterer Vorteil: Eine große Anzahl an Büchern mit regionalem Bezug erscheint im Selbstverlag und kann für Leser aus der Umgebung ein wichtiger Grund sein, die Buchhandlung aufzusuchen. Zudem vermarkten Self-Publisher ihre Werke sehr engagiert, stehen in einem engen Austausch mit ihren Lesern und bauen so große Fangruppen auf, die attraktive und potenzielle Kunden für den stationären Buchhandel darstellen. Mit der Aufnahme von selbstverlegten Büchern ins eigene Sortiment schärfen Buchhändler somit ihr regionales Profil und können sich erfolgreich vom anonymen Online-Buchhandel abgrenzen.
Die Europäische Self-Publishing-Studie von BoD zeigt: Die Professionalisierung im Self-Publishing steigt.
Für Buchhändler ist ein einfacher Bezug von Self-Publishing-Titeln über das Barsortiment die wichtigste Voraussetzung.
Für Autoren ist beim Wettbewerb um die begehrten Plätze im Sortiment des stationären Buchhandels die inhaltliche und gestalterische Qualität der eigenen Bücher von entscheidender Bedeutung. Self-Publishing-Titel konkurrieren hier unmittelbar mit Verlagstiteln. Während im Online-Handel bei selbstverlegten E-Books kleine Fehler auch aufgrund des häufig niedrigen Preises eher verziehen werden, können Leser in der Buchhandlung die Bücher in die Hand nehmen und direkt vergleichen. Überzeugt der erste Eindruck nicht, ist das Buch auch schnell wieder weggelegt. Dem hohen Anspruch des Buchhandels werden Self-Publisher dank ihrer zunehmenden Professionalisierung bei der Erstellung der eigenen Titel aber immer mehr gerecht.
Kommentare
eigene Erfahrung:
Bücher von BOD werden in Stuttgarter Buchhandlung Wittwer nur auf Vorkasse des Kunden bestellt. Keine Chance, ein BOD-Buch in den Regalen zu finden!
Hallo Helmut,
das sind zwei verschiedene Dinge. Aufgrund bestellter, aber nicht abgeholter Bücher gehen Buchhandlungen zum Teil dazu über, Vorkasse zu nehmen. Ein wichtiger Hinweis für Buchhändler ist in solchen Fällen, dass BoD-Titel im Rahmen der Konditionen, die die Buchhandlung mit ihrem Barsortimenter hat, voll remissionsfähig sind. Das heißt, auch wenn ein Buch nicht abgeholt wurde, kann der Buchhändler es an seinen Barsortimenter zurückgeben und hat kein finanzielles Risiko.
Ob ein Buch in das Sortiment einer Buchhandlung aufgenommen wird, entscheidet natürlich immer der Buchhändler selbst. Entscheidend ist, ob der Buchhändler der Meinung ist, dass ein Buch das Interesse seiner Kunden wecken kann oder nicht. Das Buch muss also zum Sortiment und der Ausrichtung der Buchhandlung passen. Und hier haben wir viele Beispiele, die zeigen, das Titel von BoD-Autoren genau das schaffen – wie man beim Buch vom Axel Schwab oben im Artikel sehen kann.
Viele Grüße,
Thorsten von BoD
Mit einer kleinen Buchhandlung – der Schlüter´schen Buchhandlung in Hamburg-Altona (Mitglied von Buchhandel.de) – habe ich positive Erfahrungen gemacht. Grundlage: Testbestellung des eigenen Buchs und Gespräch mit der Geschäftsführerin. Dagegen entdecke ich bei Amazon.de fast täglich wechselnde Lieferdaten.
eigene Erfahrung:
Bücher von BOD werden in Stuttgarter Buchhandlung Wittwer nur auf Vorkasse des Kunden bestellt. Keine Chance, ein BOD-Buch in den Regalen zu finden!
Hallo Helmut,
das sind zwei verschiedene Dinge. Aufgrund bestellter, aber nicht abgeholter Bücher gehen Buchhandlungen zum Teil dazu über, Vorkasse zu nehmen. Ein wichtiger Hinweis für Buchhändler ist in solchen Fällen, dass BoD-Titel im Rahmen der Konditionen, die die Buchhandlung mit ihrem Barsortimenter hat, voll remissionsfähig sind. Das heißt, auch wenn ein Buch nicht abgeholt wurde, kann der Buchhändler es an seinen Barsortimenter zurückgeben und hat kein finanzielles Risiko.
Ob ein Buch in das Sortiment einer Buchhandlung aufgenommen wird, entscheidet natürlich immer der Buchhändler selbst. Entscheidend ist, ob der Buchhändler der Meinung ist, dass ein Buch das Interesse seiner Kunden wecken kann oder nicht. Das Buch muss also zum Sortiment und der Ausrichtung der Buchhandlung passen. Und hier haben wir viele Beispiele, die zeigen, das Titel von BoD-Autoren genau das schaffen – wie man beim Buch vom Axel Schwab oben im Artikel sehen kann.
Viele Grüße,
Thorsten von BoD
Mit einer kleinen Buchhandlung – der Schlüter´schen Buchhandlung in Hamburg-Altona (Mitglied von Buchhandel.de) – habe ich positive Erfahrungen gemacht. Grundlage: Testbestellung des eigenen Buchs und Gespräch mit der Geschäftsführerin. Dagegen entdecke ich bei Amazon.de fast täglich wechselnde Lieferdaten.