Schreibblockade? Das steckt dahinter und so kannst du sie lösen

Was, wenn gar nichts mehr geht? Schreibblockade erwischen alle Autor*innen mal, zum Glück gibt es gute Strategien, die helfen.

18.02.2025 · BoD Schreiben

Du sitzt vor einem leeren Dokument und dir fallen keine Worte ein. Oder du beginnst jeden Satz immer wieder von vorn, weil du das Geschriebene sofort löschst – es gefällt dir einfach nicht. Du kommst nicht in einen Flow, du hast den Bezug zu deiner Geschichte verloren: Dann kann es sein, dass du eine Schreibblockade hast. Oder auch nur einen schlechten Tag, denn es muss sich nicht immer um eine Schreibblockade handeln, wenn du mit deinen Texten mal nicht weiterkommst. Das passiert allen Autor*innen immer wieder und es kann sein, dass schon eine Stunde später alles super läuft.

Bei einer Schreibblockade ist das anders: Da sitzt das Problem tiefer, das Schreiben fällt über längere Zeit schwer, dazu kommen oft Versagensängste und die Befürchtung, dass du es nie schaffst, dein Buch zu veröffentlichen. Wie entstehen solche Situationen und vor allem: Wie kannst du eine solche Schreibblockade lösen? Das schauen wir uns jetzt an.

Ursachen von Schreibblockaden

Woher kommt die Schreibblockade und welche Ursache liegt ihr zugrunde? Wenn du das herausfindest, bist du der Lösung schon einen großen Schritt näher. Doch oft ist die Antwort gar nicht so leicht. Die folgenden Ursachen für Schreibblockaden liegen häufig vor, wenn du ein Buch schreiben willst. Möglicherweise erkennst du dich selbst hier wieder?

  • Perfektionismus: Du erlaubst dir keine Fehler oder Fehlversuche, du willst, dass jedes Kapitel einfach herausragend ist. Solche hohen Ansprüche an dein Schreiben sind unmöglich zu erfüllen und oft ist Perfektionismus eine Ursache von Schreibblockaden.
  • Selbstzweifel: Wenn du denkst, dass du überhaupt nicht schreiben kannst, die Idee für dein Buch doch nicht gut ist und sowieso niemand jemals dein Buch lesen wird, dann kann auch das zu einer Schreibblockade führen.
  • Überforderung: Es ist ein riesiges Projekt, ein Buch zu schreiben. Vor allem, wenn man nicht hauptberuflich schreiben kann und viele Verpflichtungen parallel hat, führt das schnell zu Überforderung. Und Überforderung kann Schreibblockaden auslösen.
  • Ablenkungen: Ständig klingelt dein Handy, deine Kinder oder Mitbewohner*innen wollen etwas von dir – oder du schaffst es nicht, all die Gedanken in deinem Kopf abzuschalten und denkst an alle To Dos jenseits deines Buchs. Auch das kann dein Schreibfluss hemmen.
  • Externe Faktoren: Du hast Stress im persönlichen Bereich, bist krank oder sorgst dich um eine nahestehende Person? All solche Faktoren können dazu führen, dass du dich beim Schreiben blockiert fühlst. 

Erkennst du dich in einem dieser Punkte wieder oder fällt dir ein anderer Aspekt ein, der die Ursache deiner Schreibblockade sein kann? Wenn du weißt, was dich blockiert, ist das die beste Basis, um deine Schreibblockade zu lösen. Du bist noch nicht bei deiner persönlichen Ursache angelangt? Dann kann dir möglicherweise das Schreiben helfen – auch wenn das zunächst paradox klingen mag. Freies Schreiben in einem Journal unterstützt dich, deine Gedanken zu sortieren und zu erkennen, was dich blockiert. Vielleicht ist es auch ein Gespräch mit einer vertrauten Person, mit der du deine Schreibblockade besprichst und mit der du gemeinsam herausfindest, wo die Ursache liegen kann?

Die größte Konsequenz von Schreibblockaden liegt auf der Hand: Du kannst nicht weiter schreiben, es geht mit deinem Buch nicht voran. Doch es gibt zusätzliche negative Folgen von Schreibblockaden: So kann es dein Selbstvertrauen angreifen, wenn du immer wieder von einer Schreibblockade erfasst wirst. Selbstzweifel, die auch ein Auslöser der Blockade sein können, verschlimmern sich immer weiter. Außerdem wächst der Druck, wenn du merkst, dass dir allmählich die Zeit davonläuft, weil dich Schreibblockaden davon abhalten, dein Manuskript endlich fertigzustellen.

Falls es ein festgelegtes Veröffentlichungsdatum für dein Buch geht, an das Vermarktungsaktionen gekoppelt sind, kann dich eine Schreibblockade hier in reale Schwierigkeiten bringen: Denn es kommt schlimmstenfalls zu Verzögerungen bei der Veröffentlichung, sodass du auch geplante Lesungen oder ähnliche Events verschieben musst. So steigt der Druck immer weiter – keine gute Voraussetzung, um wieder in einen produktiven Schreibfluss zu kommen.

Es muss also eine Lösung für deine Schreibblockade her und wie diese aussehen kann, hängt stark von der Ursache ab. Sind es Selbstzweifel, solltest du an deinem Mindset und deinem Selbstvertrauen arbeiten. Sind Ablenkungen schuld, kannst du diese minimieren. Hindern dich externe Faktoren am Schreiben, musst du vermutlich zuerst diese Punkte angehen. Doch unabhängig von deiner ganz individuellen Situation gibt es Tipps gegen Schreibblockaden, die grundsätzlich helfen können.

  1. Richte dich positiv aus

Wenn du in einer Schreibblockade steckst, kreisen oft alle Gedanken um dieses Thema. Versuche, das zu ändern: Erinnere dich daran, was du am Schreiben liebst, wann du damit erfolgreich warst, was das ganz Besondere am Inhalt deines Buchs ist. Schreibe es auf oder sprich mit anderen darüber – dann erwacht idealerweise wieder die Begeisterung in dir und du möchtest direkt weiterschreiben.

  • Sprich offen über die Schreibblockade

Es kann helfen, dich anderen Autor*innen gegenüber zu öffnen und dich mit ihnen auszutauschen: Wenn du von deinen Problemen berichtest, wirst du sehen, wie oft auch Andere Schreibblockaden erleben, und bestenfalls erhältst du Impulse, was helfen könnte. Solltest du kein Netzwerk aus Autor*innen um dich haben, kannst du dich online auf die Suche nach Gleichgesinnten machen oder auch mit Menschen sprechen, die zwar selbst nicht schreiben, denen du aber vertraust.

  • Organisiere dein Schreiben (neu)

Vielleicht hilft es dir, eine klare Struktur in dein Schreiben zu bringen – vor allem, wenn du dich überfordert fühlst. Plane feste Zeiten zum Schreiben ein und setze dir Ziele für diese Zeit. Das kann dir helfen, in der restlichen Zeit abzuschalten und in den Schreibphasen in den Flow zu kommen. Falls du eine solche Routine bereits hast, kannst du diese bewusst ändern: Schreibe früh morgens statt abends, ändere die Länge der Phasen oder suche dir einen neuen Ort, an dem du schreibst. Jede Neuausrichtung kann helfen, deine Schreibblockade zu lösen.

  • Lege Pausen ein

Gerade in Zeiten, in der du sehr gestresst bist und du dich stark unter Druck fühlst, können Pausen helfen – so schwer es gerade dann ist, sie einzulegen. Doch Schreiben ist ein kreativer Prozess, der Energie erfordert. Wenn du selbst ganz erschöpft bist, wirst du die nötige Energie nicht aufbringen. Also lenke dich ab, lade deine persönlichen Batterien auf und erlaube es dir auch, mal ein paar Wochen nicht an deinem Buch zu schreiben. Sicher geht es danach mit neuer Power weiter.

  • Teste Atemübungen oder Meditationen

Vor allem, wenn dich Selbstzweifel oder das ständige Gedankenkarussell vom Schreiben abhalten, können Atemübungen oder Meditationen helfen. Hier findest du online viele Audio- oder Videodateien, die dir helfen, dich zu erden, den Fokus ins Hier und Jetzt zu legen oder dich positiv auszurichten. Es kann einen Versuch wert sein, mit solchen Übungen die Schreibblockade aus dem Weg zu räumen.

Du weißt jetzt, was dir helfen kann, wenn du mitten in einer Schreibblockade steckst. Noch besser ist es natürlich, wenn sie gar nicht erst entstehen. Du kannst versuchen, deine Umgebung und dein Schreiben so zu gestalten, dass es idealerweise gar nicht erst zu Blockaden kommt. Diese Tipps und Tricks können dabei helfen:

  1. Baue bewusste Brüche ein

Wenn du absichtlich deine Routinen verlässt, sorgt das für immer neue Impulse. Also zwinge dich dazu, deinen angestammten Platz am Schreibtisch mal zu verlassen und arbeite stattdessen in einem anderen Raum, im Café, in einem Co-Working-Space oder in der Bibliothek.

  • Werde deinen Perfektionismus los

Die meisten Autor*innen wollen, dass ihr Buch am Ende richtig gut wird – und das ist völlig okay. Doch es hilft gegen Schreibblockaden, wenn du dir zwischendurch auch mal erlaubst, eine erste Kapitel-Version zu schreiben, die nicht perfekt ist. Gönne dir einen „schlechten ersten Entwurf“, der immerhin die Seiten füllt und den du später überarbeiten kannst. In vielen Fällen wirst du sehen, wie viel Brauchbares in diesem Text bereits steckt. Und es ist leicht, ihn zu schreiben.

  • Trainiere mit Schreibübungen

Mehr Schreiben, um keine Schreibblockaden zu bekommen? Das kann helfen, wenn es sich um andere Textformen handelt. Nimm dir ab und zu eine kleine Auszeit von deinem Manuskript und schreibe stattdessen frei drauflos, formuliere eine Kurzgeschichte oder entwickle Dialoge für fiktive Personen, die dir in den Sinn kommen. Solche Schreibübungen helfen dir, dein Schreiben immer wieder zu trainieren und stärken dein Selbstbewusstsein als Autor*in. Du findest auf dem BoD-Instagram-Kanal immer wieder Schreibimpulse, die dich inspirieren können.

  • Lege bewusst Pausen ein

Das Bild von Autor*innen, die alleine in ihrem kleinen Büro sitzen und Nächte durcharbeiten, bis ein monumentales Werk fertig ist, mag romantisch klingen. Gesund ist diese Art des Schreibens jedoch nicht. Zwinge dich lieber dazu, zwischendurch Pausen zu machen und den Kopf frei zu bekommen. Geh an die Luft, mache Sport, triff dich mit anderen Menschen, lass dich neu inspirieren. Das ist immer wichtig, um lange durchzuhalten – selbst in Phasen, in denen es gut läuft und dich gerade weit weg von Schreibblockaden fühlst.

  • Nimm es leicht und mit Humor

Schreibblockaden sind Teil des Weges, sie gehören zum Entstehungsprozess deines Buchs dazu. Wenn du das vor Augen hast, kannst du es leicht nehmen, wenn mal keine guten Kapitel zustande kommen. Mit etwas Übung gelingt es dir sicher, die Ursache zu erkennen: „Aha, es sind wieder die Selbstzweifel, weil ich mir einrede, nur Mist zu Papier zu bringen.“ Vielleicht schaffst du es irgendwann sogar, darüber zu lachen, dass du jetzt wieder an diesem Punkt bist, dass dein Gehirn dir diesen Quatsch erzählt – und im Vertrauen zu sein, dass es bald wieder gut läuft mit deinen Texten. Die nötigen Strategien dafür kennst du ja nun.

Was bei all den Ursachen, Tricks und Strategien wichtig ist: Wenn du weißt, wofür du all das tust, können dich Schreibblockaden nicht langfristig von deinem Ziel abhalten. Also führe dir immer wieder vor Augen, wie es sich anfühlen wird, wenn du dein Buch in den Händen hältst, hänge einen Entwurf deines Covers an die Wand oder fertige ein Vision Board von deinem Leben als erfolgreiche*r Autor*in an. Das bringt dir sicher immer wieder einen großen Motivationsschub, der dich alle Schreibblockaden überwinden lässt. Wir wünschen viel Erfolg dabei!

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