Welche Autor*innen-Software passt zu dir? 

Ein Vergleich von drei beliebten Software-Anbietern – außerdem kostenlose Alternativen, die du für dein Buch testen kannst.

Wenn du ein Buch schreibst, kannst du das mit einem klassischen Textprogramm tun. Schließlich geht es um deine Ideen und deine Geschichte, du willst in einen Flow kommen, alles aus dir herausschreiben, Sätze aneinanderreihen, bis am Ende ein ganzes Manuskript entsteht. Es kann sich allerdings lohnen, dabei auf eine spezielle Software für Autor*innen zu setzen. Die nimmt dir natürlich nicht das Schreiben ab – aber sie unterstützt dich im gesamten Prozess der Buch-Entstehung.  

Was ist eine Autor*innen-Software?

Es gibt viele Programme auf dem Markt und alle unterscheiden sich leicht. Doch sie haben ein gemeinsames Ziel: dir beim Schreiben deines Buchs die Arbeit zu erleichtern. Während du in einem klassischen Text-Verarbeitungsprogramm wie Word in den meisten Fällen einfach deinen Text schreibst und die Rechtschreibkorrektur nutzt, bieten Autor*innen-Softwares zusätzliche Funktionen. Du kannst deine Texte hier strukturieren und einzelne Kapitel samt Überschriften anlegen. Einige Programme können deinen Schreibstil und die Lesbarkeit überprüfen, andere bieten spezielle Features für die zeitliche Übersicht, die Planung deinesPlotsoder die Organisation deiner Charaktere. 

Kurz gesagt: Eine Autor*innen-Software kann dir den Schreibprozess erleichtern und dir vor allem bei komplexen Geschichten helfen, den Überblick zu behalten. Sie ist nicht notwendig, kann jedoch dazu beitragen, das Schreiben deines Buchs professioneller zu gestalten.  

Ob du dich für die Nutzung einer Software zum Schreiben deines Buchs entscheidest, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Und da es im ersten Schritt etwas Arbeit ist, dich für die passende Software zu entscheiden und dich in sie hineinzudenken (Zeit, die du auch fürs Schreiben nutzen könntest), solltest du vorab gut überlegen, ob dieser Schritt wirklich sinnvoll für dich ist.  

Eine Autor*innen-Software lohnt sich… 

  • …wenn du einen Roman mit komplexen Handlungssträngen oder sogar eigenen Welten (zum Beispiel einenFantasy-Roman) schreibst. Hier kann eine Software helfen, den Überblick nicht zu verlieren.  
  • …wenn deine Charaktere vielschichtig sind und du sie sauber planen und ihre Einsätze im Manuskript dokumentieren möchtest.  
  • …wenn du dir Unterstützung mit Blick auf Textanalyse und Stil wünscht. Eine Autor*innen-Software kann keinLektoratoderKorrektorat ersetzen, dir aber wertvolle Hinweise liefern, wie dein Text noch besser wird.  
  • …wenn du dir Struktur beim Schreiben wünscht. Vor allem bei Menschen, die nur nebenberuflich an ihrem Buch arbeiten, kann es helfen, auf eine Software zu setzen, die für eine gute Organisation und klare Zeitvorgaben sorgt.  

Falls du lieber kurze Texte wieKurzgeschichtenveröffentlichst oder bereits ein etabliertes System zum Projektmanagement deines Buchs hast, auf das du dich verlassen kannst – dann kannst du möglicherweise auf eine Autor*innen-Software verzichten. Entscheide für dich selbst, was individuell zu dir passt. Die folgenden Details zu drei beliebten Autor*innen-Softwares liefern dir eine noch bessere Grundlage für diese Entscheidung.  

Eine bekannte und bei Autor*innen weit verbreitete Software ist Papyrus Autor. Es handelt sich um eine Autor*innen-Software aus Deutschland, die speziell für das Schreiben von Romanen entwickelt wurde. Papyrus kombiniert ein Schreibtool mit Funktionen für Textanalyse, Planung und Korrektur, das Programm gilt als besonders geeignet für komplexe Geschichten und Bücher mit großem Umfang.  

Wenn du dein Buch schreibst, bietet Papyrus dir unter anderem eine Lektorats-Funktion, die Grammatik-, Rechtschreib- oder Stil-Fehler erkennt. Außerdem bekommst du eine Datenbank, in der du Informationen zu allen Charakteren oder Orten speichern kannst – individuell erstellte Avatare inklusive. Um den Verlauf deiner Handlung entlang deines Plots besser zu planen, kannst du die Ereignisse visuell auf einem Zeitstrahl anordnen. Und es gibt die Möglichzeit für jede Session ein Schreibziel in Wörtern festzulegen. All das hat seinen Preis: Die klassische Version kostet aktuell 199 Euro, Schüler*innen und Studierende zahlen 149 Euro. Für jedes Upgrade auf eine neuere Version werden 79 Euro berechnet.   

Der recht hohe Preis kann als Nachteil gesehen werden, außerdem ist Papyrus durch die vielen Funktionen eine recht komplexe Software. Gleichzeitig sind die vielen Funktionen ein Vorteil dieser Autor*innen-Software und die Stilanalyse bekommst du nicht bei allen anderen Programmen.  

Scrivener ist nicht nur für das Schreiben von Romanen, sondern auch für Sachbücher, Drehbücher oder akademische Arbeiten geeignet. Die Software ermöglicht es dir, Texte in kleine Abschnitte zu unterteilen und sie beliebig anzuordnen. Dieser modulare Aufbau ist hilfreich, wenn du verschiedene Szenen und Kapitel flexibel bearbeiten oder umstellen möchtest.  

Scrivener enthält ein virtuelles Planungstool, in dem du Szenen, Ideen und Notizen als Karten anordnen und sortieren kannst, außerdem gibt es die Möglichkeit, dein Manuskript für verschiedene Formate zu exportieren – was sehr hilfreich ist, wenn du bei der Veröffentlichung deines Buchs auf Self-Publishing setzt. Die vielen verschiedenen Funktionen sind klare Vorteile der Software, als Nachteil kann ebenfalls diese Komplexität gesehen werden – denn es kann Zeit brauchen, bis du dich wirklich in Scrivener eingearbeitet hast.  

Ein weiterer Nachteil: Scrivener ist für die Planung und das Schreiben deines Manuskripts gedacht, eine Korrektur findet hier nicht statt. Du kannst also (anders als bei Papyrus) nicht darauf hoffen, dass Rechtschreibfehler oder Stilbrüche erkannt werden. Mit 69,99 Euro Kaufpreis ist Scrivener deutlich günstiger als Papyrus, Studierende und Schüler*innen zahlen nur 59,49 Euro.   

Die dritte Option, die wir dir vorstellen möchten, ist yWriter – eine Autor*innen-Software, die kostenlos ist. Hier liegt der erste Vorteil also direkt auf der Hand, gleichzeitig ist der Funktionsumfang geringer als bei den bereits besprochenen Alternativen.  

Der Fokus bei yWriter liegt auf der Szenenplanung, das Programm ist also besonders beim Schreiben von Romanen hilfreich. Du kannst deine Szenen und Kapitel sortieren, neu anordnen und Notizen hinzufügen. Es gibt ebenfalls die Möglichkeit, deine Charaktere und Orte zu verwalten und so auch bei komplexen Geschichten den Überblick über das Setting und die einzelnen Figuren zu erhalten. Das sind Vorteile der Plattform.  

Als Nachteile von yWriter gelten die wenig intuitive Nutzungs-Oberfläche – es kann dauern, bis du dich hier zurechtfindest. Außerdem ist der Umgang der Funktionen eher begrenzt, du kannst mit yWriter also deine Geschichte planen und den Text schreiben, eine Korrektur oder Stilprüfung musst du dir aber anderweitig besorgen.  

Halten wir also fest: Papyrus geht als die Profi-Variante durch – hier bekommst du für einen vergleichsweise hohen Preis viele Funktionen. Vor allem mit Blick auf Korrektur und Stil-Check kann dein Manuskript gewinnen. Wenn du als Autor*in hohe Ambitionen mitbringst (und einen Roman und kein Sachbuch schreibst), dann könnte Papyrus eine gute Wahl sein. Vor allem bei komplexen Geschichten mit vielschichtigen Charakteren hilft dir die Software, den Überblick zu behalten.  

Wenn du ein Sachbuch schreibst, könnte Scrivener für dich gemacht sein. Besonders beliebt bei den User*innen ist die Pinnwand-Funktion, um den Überblick zu behalten. Und: Du kannst mit Scrivener dein Manuskript für die Veröffentlichung für verschiedene Veröffentlichungsvarianten formatieren, was ein praktisches Feature ist.  

Dir sind ein schickes, intuitives Design und ein großer Funktionsumfang nicht so wichtig und du willst lieber Geld sparen? In diesem Fall passt yWriter von den vorgestellten Varianten am besten zu dir. Der Fokus liegt hier auf der Planung von Szenen und der Organisation einzelner Kapitel – wenn du den Rest selbst im Kopf hast oder in einem anderen Projektmanagement-Tool organisierst, reicht yWriter sicher.  

Dass du bei yWriter nichts zahlst, hast du bereits erfahren – doch es gibt weitere Alternativen, die du kostenfrei nutzen kannst. Einige Schreibprogramme bieten neben der kostenpflichtigen Profi-Version kostenfreie Optionen. Hier hast du weniger Funktionen zur Verfügung, kannst allerdings die Basis-Variante nutzen, um dein Manuskript zu schreiben. Vielleicht reicht das bereits aus?

So gibt es bei DramaQueen eine kostenfreie Version. Hier kannst du deine Geschichte in Erzählschritte einteilen, was die Entwicklung deines Buchs erleichtern soll. Es gibt außerdem die Möglichkeit, alle Ideen zentral zu sammeln und du hast viele Optionen für das Layout deines Manuskripts.

Alternativ kannst du auf WriteControl setzen, ebenfalls eine kostenlose Autor*innensoftware und die Schreibplattform von BoD. Hier gibt es neben der Vollversion eine kostenfreie Variante mit Texteditor, Kapitel-Strukturierung, Figuren-Streckbriefen und der Möglichkeit, Schreibziele zu setzen und Schreibstatistiken auszuwerten. Außerdem kannst du dein Manuskript direkt für die Veröffentlichung mit BoD formatieren.

Vielleicht hast du jetzt bereits entschieden, welche Software zu dir passt – oder du bist noch immer unsicher, welche Variante das digitale Zuhause für dein Buch werden soll. Bevor du dich für den Kauf einer Software entscheidest: Es gibt kostenfreie Demo-Versionen, mit denen du die Funktionen der jeweiligen Autor*innen-Software für einen begrenzten Zeitraum testen kannst. Nutze diese Möglichkeit in jedem Fall, um auch ein Bauchgefühl zu entwickeln, in welcher Umgebung du dein Manuskript schreiben möchtest.  

Und wenn du dich für eine Autor*innen-Software entschieden hast, dann empfehlen wir dir, bei dieser zu bleiben (wenn du dich nicht komplett unwohl fühlst). Denn es kostet immer Zeit, sich in die verschiedenen Funktionen und Details hineinzuarbeiten – und die verlierst du, wenn du immer wieder neu anfängst. Unser Tipp daher: Überlege und teste im Vorfeld ausführlich und sobald du eine Entscheidung getroffen hast, konzentrierst du dich ganz auf dein Manuskript. Denn eigentlich gibt es ja nur einen Zweck, den alle Software-Varianten erfüllen sollen: Sie begleiten dich möglichst gut beim Schreiben, bis du dein fertiges Buch in den Händen hältst.  

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