Community aufbauen: So erhöhst du als Autor*in deine Reichweite

Ob Videos bei TikTok, ein eigener Newsletter oder „Meet & Greet“-Aktionen: Es ist super, wenn du als Autor*in eine eigene Community hast. Diese Tipps helfen…

Es gibt so viele Bücher und so viele Autor*innen – da ist die Gefahr groß, als Self-Publisher*in mit den eigenen Werken in der Masse unterzugehen. Was dagegen hilft, ist eine eigene Community. Wenn du viele Menschen versammeln kannst, die dir folgen, deine Texte lesen und durch Social Media auf dem Laufenden bleiben, was bei dir aktuell ansteht, erleichtert das den Buchverkauf deutlich. Welche Schritte du gehen kannst, um eine eigene Community als Autor*in zu erschaffen, das zeigen wir dir in diesem Beitrag.

Warum Community-Aufbau für Self-Publisher*innen wichtig ist

Als Self-Publisher*in hast du keinen Verlag im Rücken, der sich um das Marketing kümmern kann – du bist selbst dafür verantwortlich, dein Buch zu vermarkten. Dafür ist es super, wenn du es schaffst, dir eine eigene Community aufzubauen. Stell dir vor, dir folgen tausende Menschen bei Instagram oder TikTok, sie haben deinen Newsletter abonniert, hören deinen Podcast oder lesen die Texte auf deinem Blog. Sie wollen deinen Weg als Autor*in verfolgen, deine Werke lesen, das Gefühl haben, mit dir in Kontakt zu sein (und dich tatsächlich ab und zu treffen). Das ist eine großartige Basis, um viele Bücher zu verkaufen, die du via Self-Publishing in die Welt bringst.

Wenn du eine eigene Community hast, führt das nicht nur dazu, dass diese Menschen deine Werke kaufen, im besten Fall teilen sie auch in ihrem Umfeld (oder ihrer eigenen Online-Community), dass sie gerade dein neues Buch lesen: Das ist wunderbare kostenlose Werbung für dich. Außerdem kannst du deine Community nutzen, um Feedback zu deinen Texten zu erhalten. Du möchtest deinen Schreibstil weiterentwickeln oder eine neue Buch-Idee diskutieren? Dann kannst du dir dazu Rückmeldungen aus deiner Community einholen und diese nutzen, um als Autor*in weiter zu wachsen. Sind in deiner Community nicht nur Fans und Leser*innen, sondern auch Menschen aus der Buchbranche, können diese dir auch mal wertvolle Kontakte vermitteln. Du siehst also: Eine starke Community kann als Autor*in Gold wert sein – es ist nur nicht von heute auf morgen geschafft, diese aufzubauen.

Bevor du loslegst, verschiedene Kanäle zu bespielen und intuitiv Beiträge zu posten, solltest du dir für die Ausgangslage folgende Punkte vor Augen führen:

  1. Wer ist deine Zielgruppe und wo findest du diese? Vielleicht sagst du jetzt, dass du einfach möglichst viele Menschen erreichen möchtest – doch bei so einer breiten Zielgruppe ist die genaue Ansprache schwierig. Also mache dir vorab ein genaues Bild, wer zu deiner Zielgruppe gehört, was diese Menschen durch deine Beiträge erfahren möchten und auf welchem Weg du sie am besten erreichst. Denn klar ist auch: Du wirst nicht gleichzeitig TikTok, Instagram, Facebook, Threads, X, einen Newsletter und einen Blog befüllen können. Setze Prioritäten und mache diese von deiner Zielgruppe abhängig.
  2. Definiere deine Marke als Autor*in: Wenn du als schreibende Person in die Öffentlichkeit trittst, wirst du zur Personal Brand, also zu einer persönlichen Marke. Wie soll diese aussehen? Überlege dir, in welchem Stil du zu deiner Community sprichst, welche Farben du für Postings verwendest, welche Inhalte aus deinem Alltag zu teilen möchtest. Im besten Fall passen die Ergebnisse zu den Wünschen der Zielgruppe, die du zuvor definiert hast.
  3. Wie kannst du Mehrwert bieten? Auch wenn es um die Vermarktung deiner Bücher geht: Wenn du immer nur ein Cover in die Kamera hältst, erzeugt das keine starke Community. Entscheide vorab, mit welchen Inhalten du spannenden Content und nützlichen Mehrwert bietest: Nimmst du die Menschen mit durch deinen Schreibprozess, sprichst du über persönliche Herausforderungen und deine Lösungsansätze, triffst du andere Autor*innen, verrätst du spannende (bislang) unbekannte Details über die Figuren in deinen Büchern? Wenn du vorab eine Idee hast, mit welchen Inhalten du Menschen begeistern kannst, fällt dir später das Posten leichter.

Die Auswahl ist riesig und sie kann schnell überfordern. Wir stellen dir wichtige Kanäle vor, die du für den Aufbau deiner eigenen Community nutzen kannst und von denen du zum Start am besten zwei oder drei Stück auswählst, um deine Zielgruppe zu erreichen und die Community wachsen zu lassen.

  • TikTok: Über diese App erreichst du eine vorwiegend junge Zielgruppe – und eine, die Bücher liebt. Unter dem Hashtag BookTok ist eine riesige Gemeinschaft entstanden, die sich über Bücher und Literatur austauscht. Sogenannte Booktoker stellen in kurzen Videos Bücher vor, besprechen sie und geben Empfehlungen ab. Wenn du Bücher schreibst, die Jugendliche und junge Erwachsene ansprechen, ist TikTok also eine großartige Möglichkeit, um viele Menschen zu erreichen.
  • Instagram: Die Zielgruppe bei Instagram ist etwas älter als bei TikTok und insgesamt sehr breit. Dieser Kanal ist ein guter Weg, um dich als Personal Brand zu positionieren. Du kannst Fotos, Reels (kurze Videos) und Storys posten und deine Follower*innen so mit durch deinen Alltag nehmen, Schreib-Updates veröffentlichen, Frage- und Antwortrunden machen und vieles mehr. Außerdem kannst du durch Kommentare bei anderen Autor*innen oder Buchblogger*innen oder Buchhändler*innen dein Netzwerk erweitern.
  • Threads: Threads gehört zu Instagram, hier stehen allerdings Texte im Mittelpunkt. Die Plattform funktioniert ähnlich wie X (früher Twitter), du kannst deine Gedanken teilen, kurze Texte in die Welt schicken und mal ein Foto oder Video posten. Du hast maximal 500 Zeichen für deine Botschaften und weil du als Autor*in vermutlich gern schreibst, könntest du diesen Kanal einmal testen.
  • Newsletter: Du möchtest unabhängig von Social-Media-Plattformen und ihren Algorithmen sein? Dann ist ein Newsletter eine gute Wahl. Hier bestimmst du selbst über Aufbau und Inhalt, du landest mit deinen Inhalten direkt im Posteingang deiner Community. Die Nachteile: Ohne eine bereits bestehende Community kann es schwer sein, deine Empfänger*innen-Liste zu befüllen und die Interaktion ist hier deutlich geringer.
  • Podcast: Podcasts sind aktuell ein sehr beliebtes Medium – und wenn du spannende Geschichten zu teilen hast oder mit interessanten Menschen sprechen möchtest, kannst du einen Podcast starten, um so viele Personen zu erreichen, die dich als Autor*in beim Zuhören kennenlernen und so auf deine Bücher aufmerksam werden.
  • Blog: Du schreibst gerne längere Texte und möchtest diese auf einer eigenen Plattform veröffentlichen? Dann ist ein Blog eine gute Variante – auch hier besteht wieder die Herausforderung, dass du Menschen zunächst darauf aufmerksam machen musst. Dies kann gut über einen der genannten Social-Media-Kanäle passieren.
  • Foren und Community-Plattformen: Du willst als Autor*in gezielt mit anderen Schreibenden und Literaturfans in Kontakt kommen? Dann kannst du spezielle Foren und Plattformen dafür aufsuchen. Wattpad beispielsweise ist ein guter Weg, um viele Menschen zu erreichen, die gerne lesen. Hier findest du auch Testleser*innen für erste Kapitel oder kannst neue Ideen testen.

Vermutlich wird es nicht bei einem dieser Kanäle bleiben, wenn du eine eigene Community aufbauen willst, in der Regel läuft es auf eine Kombination verschiedener Plattformen hinaus. So kannst du zum Beispiel einen Newsletter oder Podcast starten und über deinen Instagram-Account immer wieder auf neue Inhalte aufmerksam machen. Oder du baust dir über TikTok eine Community auf und teilst gleichzeitig Ausschnitte aus deinen Texten bei Wattpad. Wichtig ist bei allem, dass du dich mit dem jeweiligen Kommunikationskanal wohlfühlst und er zu dir persönlich passt.  

Wenn du eine Social-Media-Plattform für den Community-Aufbau nutzt, ist das sogenannte Engagement entscheiden – damit ist die Beteiligung und Interaktion von Nutzer*innen gemeint. Deine Bilder oder Videos können noch so gut sein: Wenn niemand auf sie reagiert, ein Herzchen hinterlässt oder einen Kommentar schreibt, gehen deine Beiträge schnell unter. Plattformen wie Instagram bevorzugen Inhalte mit hoher Interaktion, diese werden mehr Menschen angezeigt, was wiederum deine Reichweite erhöht. Es ist also extrem wichtig, dass du mit deinen Beiträgen für Interaktion sorgst – wie kannst du das schaffen?

Nehmen wir das Beispiel Instagram: Hier können Menschen deine Beiträge liken, kommentieren, teilen und speichern. All das ist für deine Reichweite Gold wert. Also poste bewusst Inhalte mit echtem Mehrwert, bei denen Menschen Lust haben, diese auch in ihrer Community zu teilen. Du kannst auch immer wieder Fragen stellen und Menschen so dazu bewegen, Kommentare zu hinterlassen. Oder du forderst deine Follower*innen gezielt auf, den Beitrag zu speichern (das wird aber nur funktionieren, wenn es für sie tatsächlich Sinn macht). Du kannst auch Umfragen in deiner Story starten oder zu einem Q&A einladen – du beantwortest also Fragen, die aus der Community gestellt werden.

Du siehst: Alles, was Interaktion und Bewegung erzeugt, ist förderlich für deine Reichweite und den Ausbau deiner Community. Also mache dir ausreichend Gedanken darüber, was du wann postest und wie du es schaffst, exklusive Inhalte zu erzeugen, die einen echten Mehrwert für deine Community schaffen und so Menschen zu einer Reaktion zu bewegen – es wird sich auszahlen.

Du hast es geschafft, dass dir Menschen folgen, deine Beiträge kommentieren und dich als Autor*in spannend finden? Dann ist ein wichtiger erster Schritt geschafft und du kannst weitere Wege nutzen, um deine Community stärker an dich zu binden und sie zu vergrößern:

  • Events veranstalten: Lade deine Community zu Lesungen ein, veranstalte ein Meet & Greet, bei dem deine Leser*innen Fotos mit dir machen können (und sie bestenfalls über Social Media teilen). Du kannst auch Online-Events veranstalten, bei denen du zum Beispiel aus deinem neuen Buch liest und Fragen dazu beantwortest. Vielleicht fällt dir auch ein weiteres Format ein, das zu den Inhalten deiner Bücher passt? So könntest du ein Treffen an einem Schauplatz deiner Geschichte veranstalten oder eine Party unter einem passenden Motto? Werde hier ruhig kreativ und binde gern auch deine Community in die Ideenfindung ein.
  • An Events teilnehmen: Buchmessen und andere Branchenevents sind immer eine tolle Gelegenheit, um dich als Autor*in zu präsentieren, deine Personal Brand zu stärken und deine Community zu vergrößern. Schau dich um, welche Veranstaltung zu dir passt und in welcher Form du teilnehmen kannst. Steht dein Plan, kannst du über den Kanal deiner Wahl natürlich darauf aufmerksam machen und idealerweise Teile deiner Community vor Ort treffen.
  • Kooperationen/Cross-Promotion: Dein Buch ist in einer Buchhandlung zu kaufen und diese hat einen starken Social-Media-Auftritt? Dann frage dort nach einer Kooperation und einem gemeinsamen Posting an. Oder du schließt dich mit anderen Autor*innen zusammen und ihr stellt gegenseitig eure Bücher vor und verlinkt euch in den Beiträgen. Das erschafft dir den Zugang zu einer Zielgruppe, bei der du weißt, dass sie zu dir passt, und auch die andere Seite profitiert von deiner Reichweite: Eine echte Win-Win-Situation also.

Nun hast du einen guten Überblick zum Thema Community-Aufbau als Autor*in bekommen – wenn du dabei noch die folgenden Tipps beherzigst, wird dein Vorhaben sicher zum Erfolg:

  • Bleibe du selbst: Du hörst sicher oft, dass du authentisch auftreten solltest, das gilt bei Social Media umso mehr. Es geht nicht darum, dass du jedes private Detail verrätst, doch wenn du beim Community-Aufbau in eine Rolle schlüpfst, um anderen Menschen zu gefallen, ist das schwer durchzuhalten und vermutlich fällt irgendwann auf, dass du dabei nicht du selbst bist.
  • Vernetzte dich mit Anderen: Verbinde dich auf Social-Media-Kanälen mit Profilen, die ähnliche Interessen haben (Autor*innen, Viel-Leser*innen, Buchblogger*innen, Buchhandlungen, Literaturagenturen, Verlage, Lektor*innen etc.), dann kommentiere und like deren Beiträge. So wirst du sichtbarer und gewinnst durch deren Inhalte immer wieder neue Inspiration.
  • Hab Spaß dabei: Wir haben bereits erwähnt, wie wichtig es ist, den passenden Kommunikationskanal zu finden. Wenn du selbst nicht gerne Videos drehst, wird dir TikTok keinen Spaß bereiten und du hältst sicher nicht lange durch. Wenn du nicht gerne in ein Mikrofon sprichst, ist ein Podcast nicht das passende Medium. Entscheide also nach deinen persönlichen Vorlieben, wo du deine Community aufbauen willst – denn es kann ein langer Weg bis zum Erfolg sein, da solltest du Spaß an der Content-Erstellung haben.
  • Bleib geduldig: Apropos „langer Weg“… Sei nicht zu ungeduldig, wenn es nicht auf Anhieb klappt, eine riesige Community zu erschaffen. Oft braucht Wachstum Zeit und je größer deine Reichweite ist, desto schneller wird sie wachsen. Manchmal ist es auch ein einziger erfolgreicher Post, der wahnsinnig viele Menschen erreicht und dir so den Durchbruch verschafft.
  • Plane Zeit ein: Gute Inhalte für den Aufbau einer Community kosten viel Zeit, du solltest also dafür Kapazitäten einplanen. Am besten legst du vorab fest, an welchem Wochentag du dich mit der Content-Erstellung beschäftigst und planst dabei genau ein, was du wann veröffentlichst. Dabei darfst du natürlich flexibel bleiben, doch dir sollte klar sein: Wertvolle Inhalte entstehen nicht mal eben zwischen zwei Meetings.
  • Sei mutig: Vielleicht fällt es dir anfangs schwer, in die Kamera zu sprechen oder lustige Selfies zu posten – doch schau dich um: Machen das nicht alle anderen auch? Es braucht manchmal Mut, wenn du dich als Autor*in zeigen und sichtbar werden willst. Springe hier immer wieder über deinen Schatten und probiere öfter neue Wege. So findest du heraus, was dir Spaß macht und was bei deiner Community gut ankommt.

Wenn du bis hierhin gelesen hast, bist du gut vorbereitet, um deinen Community-Aufbau erfolgreich anzugehen. Und wenn du neue Inspiration für Posts rund ums Schreiben und um Bücher suchst, folge gern unserem BoD-Account bei Instagram oder besuche uns bei TikTok – hier findest du auch viele andere Self-Publisher*innen, mit denen du dich vernetzten kannst und die beim Aufbau deiner Community eine wertvolle Unterstützung sein können.

Autorin

Julia Allmann

Julia Allmann

ist freie Journalistin und Buch-Autorin. Sie liebt gute Texte und Geschichten, vor allem solche, die etwas bewegen können. Sie lebt mit zwei Kindern in Köln und schreibt am liebsten über Nachhaltigkeit, Gesellschaftsthemen und Female Empowerment – und übers Schreiben selbst. Privat liest sie gerne Sachbücher über Persönlichkeitsentwicklung und zum Ausgleich unterhaltsame Romane.