Zielsicher in den Buchhandel

Im Herbst 2014 veröffentlichte Ruedi Felber seinen ersten Krimi „Der Tote auf dem Golfplatz“ bei BoD. Lesen Sie, wie er es mit Hartnäckigkeit schaffte, sein…

25.06.2015 · BoD Vermarkten

Erzählen Sie uns, wie es zu Ihrem zweiten Buchprojekt gekommen ist. Wie entdeckt man als Unternehmensberater  die Leidenschaft zum Schreiben und welche Idee steht hinter dem Buchprojekt?

 

Ursprünglich hatte ich eigentlich 3 Wünsche: Erstens die Matterhorn-Besteigung 1985, zweitens der Kauf eines Bauernhauses sowie eine Buchveröffentlichung. Alle Wünsche habe ich mir in der Zwischenzeit erfüllt. Mein erstes Buch mit dem Titel „Dr. Schneemaa“ war ein Kinderbuch, welches ich in Dialekt (Baseldeutsch) 2008 geschrieben habe. Im November 2014 erschien mein erster Krimi „Der Tote auf dem Golfplatz“.

Einen Krimi zu veröffentlichen, war schon immer ein ganz besonderer Traum von mir. Dieser sollte in meiner Region, also in Basel spielen.  Jedoch so, dass nicht jede In-Bar, die Restaurants, bekannte Gebäude sowie sämtliche Schauplätze mit den echten Namen genannt werden. Die Leser sollen sich dennoch in dem Umfeld wiedererkennen.

Im Gegensatz zu meinem Kinderbuch ist die Geschichte frei erfunden und stellt einen Seitenhieb auf die „Gesellschaft“ in Basel dar.

Ruedi Felber hält eine Lesung in der Thalia-Buchhandlung in Basel.

Wann haben Sie sich mit dem Thema „Buch vermarkten“ beschäftigt, schon im Entstehungsprozess oder erst nach der Buchveröffentlichung?

 

Leider habe ich erst nach der Fertigstellung des Buches mit der Vermarktung begonnen, jedoch dann umso intensiver. Mit sehr viel Hartnäckigkeit und Engagement konnte ich die Thalia Buchhandlung in Basel von einer Zusammenarbeit überzeugen. So konnte ich im November 2014 bei meiner Lesung mit Signierstunde viele Besucher für mein Buch begeistern.

 

Wie plant man die Buchvermarktung? Gibt es ein Erfolgsrezept oder ist vieles Zufall?

 

Erfolgsrezepte oder gar Garantien gibt es nicht. Allerdings glaube ich, dass es mit viel Ehrgeiz möglich ist, ein erfolgreiches Marketing zu lancieren.  Von Zufall halte ich nichts, meiner Meinung nach muss jeder Autor aktiv an seinem Vertriebs- und Marketing-Konzept arbeiten.

Bücherbox

Welche Marketingmaßnahme halten Sie für Autoren für  zwingend notwendig?

 

Die Buchtaufe (Vernissage): Ein Buchhändler, in meinem Fall die Thalia Buchhandlung, stellt die Infrastruktur zu Verfügung und lädt das Publikum ein. Natürlich hatte ich dafür auch die Adressen meines gesamten Bekanntenkreises geliefert. Des Weiteren sorgt die Thaila Buchhandlung für Medienkontakte. Meine Buchtaufe war äusserst erfolgreich, mehr als 100 Leute nahmen daran teil und  viele kauften im Anschluss auch mein Buch. Die meisten davon wollten sogar eine Widmung von mir. Der Geschäftsführer von Thalia war sehr angetan von Buchtaufe, er profitierte natürlich auch von der zum Teil neuen Kundschaft und fragte mich bereits an, ob es einen Fortsetzungs-Krimi gibt.

Lesungen: Ich plane im Herbst eine nächste Lesung in meiner Wohngemeinde Pratteln und kündige sie auf www.werliestwo.ch an.

Pressearbeit: Den Journalisten sollte neben dem Waschzettel, der alle Angaben zum Autoren und Buch enthält,  unbedingt ein kostenloses Rezensionsexemplar angeboten werden. So kann sich die Presse schnell einen Überblick über Autor und Buch verschaffen. Erfolgte Rezensionen sollten umgehend veröffentlicht werden. In meinem Fall ist eine gute Buchbesprechung auf www.thalia.ch zu lesen.

Das A und O sind natürlich gute Kontakte zu wichtigen Buchhandlungen und zur Zielgruppe. Man muss sich ein Netzwerk aufbauen und mit den Entscheidern in Kontakt treten. Denn nur dann sind sie bereit, etwas für den Abverkauf zu tun.

Gab es für Sie einen ganz besonderen Moment bei der Buchvermarktung? Welches positive Feedback ist Ihnen hier in guter Erinnerung?

 

Die Buchtaufe bei Thalia Buchhandlungen in Basel am 25.11.2014. Dort waren etwa 100 Leute, das war für den Start des Vertriebes definitiv wichtig.

Was würden Sie künftigen Autoren zum Thema Buchvermarktung empfehlen?

 

Als Autor braucht man Durchsetzungswillen. Eine Absage sollte man nicht einfach akzeptieren, sondern immer nachhaken. Im Weiteren benötigen wir Autoren eine gute Vernetzung und Kontakte zu Buchhandlungen.

Ich denke aber, dass es auf das Thema des Buches ankommt. Wichtig ist nämlich, dass die ideale Leser-Ziel-Gruppe erreicht wird. In meinem Fall wären das die Mitglieder des örtlichen Golf-Clubs.

Rudi Felber

Ruedi Felber

Ruedi Felber, Jahrgang 1948, ist verheiratet und hat 2 Kinder. Beruflich war er viele Jahre in der Unterhaltungselektronik-Branche und später Inhaber eines Consultig-Unternehmens. Seit er im "Unruhestand" ist, ist er als Autor tätig.