„Spicy Szenen“ oder „Erotische Literatur“ – das muss man bei der Veröffentlichung von erotischen Inhalten beachten

„Spice“ im Genre Liebesroman liegt voll im Trend. Was genau es bei der Veröffentlichung zu beachten gilt, erfährst du hier.

10.07.2024 · BoD Veröffentlichen

„Spice“ im Genre Liebesroman liegt voll im Trend. In populären Genres wie Dark Mafia Romance und Erzählmustern wie „Erzwungene Nähe (Forced Proximity)“ mischen sich die Darstellung sexueller Handlungen mit Thriller-Themen wie Gewalt, Entführung und organisierter Kriminalität. Besonders bei Titeln mit erotischen Inhalten achtet der Buchhandel jedoch nicht nur auf die Popularität, sondern sehr genau auch auf das Thema Jugendschutz.  

Gerade bei E-Books, die einfach und mit wenigen Angaben bei der Registrierung in den Online-Shops erhältlich sind, ist der Schutz von Kindern und Jugendlichen wichtig.   

Händler verpflichten ihre Partner zu Regeln im Umgang mit Darstellungen von Erotik oder Gewalt und behandeln diese Titel entsprechend im Shop. Es kann beispielsweise vorkommen, dass die Titelsuche auf die genaue ISBN beschränkt wird, Leseproben gesperrt werden oder der Titel gar nicht ins Sortiment aufgenommen wird. Wie der jeweilige Händler mit erotischer Literatur umgeht, ist seine Entscheidung. So kann es vorkommen, dass das Printbuch im Shop erhältlich ist, das E-Book jedoch nicht. 

Du hast ein Buch mit erotischem Inhalt geschrieben: Was bedeutet das für dich? 

Handelt es sich bei deinem Buch wirklich um erotische Literatur oder doch nur um einen Liebesroman mit erotischen Szenen? Liebesromane, bei denen die Liebesgeschichte im Vordergrund steht, die aber „spicy Szenen“ enthalten, passen eher in die Kategorie „Erotischer Liebesroman” als in die Kategorie „Erotische Literatur“. Geschichten, die hauptsächlich Hintergrund für explizit beschriebene erotische Szenen bieten, sollten in die Kategorie „Erotische Literatur“ eingeordnet werden.

Ist dein Buch eher für Männer oder für Frauen geschrieben und spielt die sexuelle Orientierung eine Rolle? Welche Altersgruppe möchtest du ansprechen? Ist der Inhalt für eine sensible Zielgruppe geeignet oder muss man zum Lesen starke Nerven mitbringen? 

Die Festlegung der Zielgruppe ist die Grundlage für alle weiteren Entscheidungen rund um die Gestaltung des Covers, die Katalogisierung und die Vermarktung.

Dein Buchtitel sollte zum Genre passen und einen Eindruck geben, wie stark der Fokus auf Erotik liegt. Dabei soll er ebenso wie das Cover Interesse wecken. 

Explizite Begriffe in den Metadaten oder im Klappentext können ein Ausschlusskriterium für Händler sein. Diese Katalogdaten sind im Online-Handel für jeden, der die Seite aufruft ohne Registrierung und Altersprüfung sichtbar und daher besonders vorsichtig zu prüfen. Verwende im Klappentext besser harmlosere Begriffe wie „prickelnd“, „provokant“ oder „spicy“, um Neugierde zu wecken und ohne Kinder und Jugendliche zu verstören. Zusätzliche Hinweise wie „Enthält direkte Sprache und explizite Szenen“ oder „Dieses Buch ist nichts für schwache Nerven“ sowie Altersangaben können zudem hilfreich für Interessenten sein.

Ein professionelles Cover ist entscheidend. Es sollte die Atmosphäre des Buches einfangen, ohne zu explizit oder anstößig zu sein. Buchcover mit eindeutiger Nacktheit und Posen werden oft direkt abgelehnt. Weitere Infos findest du in unseren Inhaltsrichtlinien

Populäre Gestaltungselemente sind beispielsweise Blumen, dunkle Farben und kontrastierende goldene Elemente.

Achte unbedingt auf die passende Kategorie bei der Eingabe der Katalogdaten für deine Veröffentlichung. 

In deinem myBoD Projekt kannst du unter „3. Kataloginfo“ die korrekte Warengruppe für dein Buch auswählen.  

Wähle hier  

  • Option 1: „Erotische Literatur“ für Geschichten erotischer Natur, die explizit sexuelle Beziehungen oder Themen behandeln, die nicht hauptsächlich eine Liebesgeschichte sind. 
  • Option 2: „Erotische Liebesromane“ für Liebesromane mit explizit-sexuellen Inhalten, die jedoch hauptsächlich und erkennbar eine Liebesgeschichte bleiben.  
  • Option 3: Andere zu deinem Inhalt passende Kategorien, wie „romantische Spannungsromane“ oder „Dark Romance“. Versuche dem erotischen Aspekt deines Buches in deinen Schlagworten Raum zu geben. 

Nutze die Spezifikation „enthält sexuell anstößiges oder gewaltverherrlichendes Material“ für Titel, in denen sexuelle Praktiken beschrieben werden, die als anstößig empfunden werden können oder die Gewalt ausschweifend beschreiben und positiv darstellen. Diese Titel sollten ein 18+ Symbol sichtbar haben.

Autoren-Website: Erstelle eine professionelle Website, auf der du Informationen zu deinen Büchern, Hintergrundgeschichten, Autoreninterviews und Leseproben teilst.  

Newsletter-Marketing: Baue eine E-Mail-Liste auf und nutze Newsletter, um regelmäßig mit deinen Leser*innen in Kontakt zu treten. Du kannst exklusive Inhalte, wie Bonuskapitel oder Kurzgeschichten, als Anreiz für die Anmeldung bieten.  

Social Media: Plattformen wie TikTok, Instagram, Twitter und Pinterest eignen sich gut für die Bewerbung von Erotikbüchern. Teile ansprechende Grafiken, Zitate aus dem Buch und interessante Fakten über die Handlung oder die Charaktere. Erstelle Teaser, die die Stimmung deines Buchs einfangen. Verwende Hashtags, die in der Buch-Community populär sind, und interagiere mit Leser*innen und anderen Autor*innen. 

Buchbloggende: Suche nach Rezensent*innen, die sich auf Erotikliteratur spezialisiert haben. Positive Bewertungen sind ein wichtiges Verkaufsargument! 

Dann melde dich für den kostenlosen E-Mail-Kurs „Spicy schreiben“ an! In unserem kostenfreien 8-teiligen E-Mail-Kurs wirst du die Kunst des spicy Schreibens entschlüsseln. Mit vielen Beispielen und Tipps lernst du, wie du deinen Figuren und Szenen das gewisse Etwas verleihst.

Inhalt: Was du erwarten kannst

1. Darf ich, soll ich, muss ich? Das richtige Mindset
2. Von Kindermachern und Lustgrotten: Wortwahl in spicy Szenen
3. It’s getting hot in here: Die passende Atmosphäre schaffen
4. Keine Stimmungskiller: Consent und Verhütung
5. Märchenhafter Sex! Wie viel Realismus darf es sein?
6. No shame: Der Umgang mit Fetischen und Kinks
7. Häufige Fehler in spicy Szenen und wie du sie vermeidest
8. Zusammenfassung und ein paar Tipps zum Schluss

Autorin

Andrea Kock

Andrea Kock

ist für die Bereiche Buchdesign & Lektorat und Digital & Produktentwicklung verantwortlich. Seit 2003 hat Andrea die Entwicklung von BoD in verschiedenen Funktionen mitgestaltet.

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