Schritt 1: Wie ist deine Figur?
Welche Merkmale zeichnen sie aus? Äußerliche Details wie Alter, Größe, Haarfarbe und Charaktereigenschaften wie Ungeduld, Intelligenz oder Mut machen einen Menschen erst zu einer Persönlichkeit – genauso ist es bei literarischen Figuren. Vorlieben und Macken helfen den Leserinnen und Lesern dabei, sich ein Bild von der Figur zu machen und sich mit ihr zu identifizieren.
- Erstelle ein genaues Profil.
Manche Autorinnen und Autoren zeichnen ihre Figuren oder suchen Bilder in Bilddatenbanken. Dieses Material nutzen manche später auch für die Präsentation ihrer Figuren auf Social-Media-Kanälen.
Schritt 2: Welche Geschichte bringt deine Figur mit?
Prägende Erlebnisse, Herkunft, Bildung: Wo kommt deine Figur her? Was hat sie erlebt und zu dem gemacht, was sie ist und auszeichnet? Werde dabei so konkret wie möglich: Welches Verhältnis hat die Figur zu ihren Eltern? Was hat sie als Kind gerne gespielt? Wie ist sie zu ihrem Beruf gekommen? Konkrete Ereignisse aus der Vergangenheit der Figur können dir beim Schreiben helfen, deine Figur klarer zu sehen.
- Schreibe eine Biografie.
Im Internet findest du zahlreiche Fragebögen zur Figurencharakterisierung, die dir helfen, deine Figuren kennenzulernen.
Schritt 3: Welche Grundhaltung hat deine Figur?
Ausschlaggebend für Motivation, Entwicklungsmöglichkeiten und Konfliktverhalten ist die Grundhaltung. Ist deine Figur eine unverbesserliche Optimistin mit dem Grundgefühl „Wird schon klappen“ oder ein ängstlicher Bedenkenträger, der überall Schwierigkeiten vermutet? Je nach Haltung wird sich deine Figur anders verhalten. Durch unterschiedliche Grundhaltungen entstehen zwischen den verschiedenen Figuren auch Konflikte und Dynamiken – das macht deine Geschichte spannend!
- Formuliere eine Grundeinstellung für deine Figur in einem Satz.
Überprüfe beim Schreiben immer wieder, ob das, was deine Figuren tun, zu ihrer Grundhaltung passt.
Schritt 4: Wie verhält sich deine Figur und wie interagiert sie mit anderen?
„Show, don’t tell“ – dieser bekannte Schreibtipp gilt auch für Figuren! Als Autorin oder Autor solltest du wissen, wie sich deine Figur verhält, welche Körpersprache sie hat, welche Eigenheiten in der Gestik und Mimik oder auch in der Sprache selbst. Wie manifestieren sich Charaktereigenschaften wie Schüchternheit oder Draufgängertum im Umgang mit anderen Figuren?
- Denke dir eine Geste aus, an der deine Figur erkennbar ist und die ihren Charakter unterstreicht.
Umso bildlicher man sich beim Schreiben eine Szene vorstellen kann, umso besser kann man sie für die Leserinnen und Leser erlebbar machen. Stell dir deine Figuren vor wie in einem Film!
Schritt 5: Wie entwickelt sich deine Figur?
Was muss die Figur im Verlauf der Geschichte lernen, aushalten, erfahren? Welche Ereignisse beeinflussen die Entwicklung deiner Figur? Welche Ereignisse unterstreichen und festigen ihr Weltbild, welche lassen sich nicht in das Weltbild einfügen und zerstören es vielleicht sogar? Wie beeinflusst das die Handlungen der Figur? Wenn du diese Fragen beantworten kannst, ist die Entwicklung deiner Figur konsistent und für deine Leserinnen und Leser nachvollziehbar. So können sie sich mit deiner Figur identifizieren und fiebern mit ihr mit!
- Skizziere einen Entwicklungsbogen.
Manche Autorinnen und Autoren nutzen dafür Excel, andere malen große Plakate und hängen sie sich an die Wand – finde deinen Weg, der dir Freude macht! Das hilft auch, um beim Schreiben am Ball zu bleiben!
Extra Tipp
Im Gespräch mit Mira Valentin, erfolgreiche Autorin für Fantasy und Jugendbuch, sind wir im Rahmen unserer BoD homestory auf die Suche nach erfolgreichen Wegen zur Figurenentwicklung gegangen. In dieser Gesprächsrunde findest du sicherlich noch den ein oder anderen Tipp für deine Charaktere: