Sichtbarkeit durch Medien
Pressearbeit ist eines der Mittel, um auf sich aufmerksam zu machen. Dadurch kann man nicht nur als Autor bekannter werden, sondern macht seine Leser auch auf das eigene Buch aufmerksam.
Egal ob über regionale Tageszeitungen, Zeitschriften, Radiosendungen oder direkt im Internet: Gerade für die erste Buchveröffentlichung kann es sich lohnen, ein bisschen Arbeit in die eigene Pressearbeit zu investieren.
Planung der Pressearbeit
Allerdings ist Pressearbeit nicht als Einzelmaßnahme für deine Buchvermarktung anzusehen, sondern als Teil deiner gesamten Marketingkampagne. Wichtig ist daher, frühzeitig mit der Planung zu starten. Gerade zum Veröffentlichungszeitpunkt lohnt es sich, bei den Lesern über Medienerwähnungen, Sichtbarkeit zu erhalten.
Wichtig ist daher, sich im Vorwege zu überlegen, welche Medien du für dein Buch nutzen möchtest. Im besten Fall eignen sich dafür natürlich die Kanäle, mit denen du deine Zielgruppe erreichen kannst, um dort dein Buch bestmöglich zu präsentieren.
Erstellen einer Strategie: Botschaft und Zielmedien
Als Erstes solltest du dir daher überlegen, was dein Buch (oder deine Geschichte als Autor) für die Leser und Medien interessant macht und was es von anderen Büchern abhebt.
Vielleicht handelt dein Buch von einem besonderen Thema oder du schreibst über eine regionale Geschichte, die einen bestimmten Leserkreis anspricht.
Eventuell passt dein Buch aber auch inhaltlich zu einem aktuellen Trend, einer Jahreszeit oder einem Feiertag.
Schaue also, wie du Leser und Redakteure gezielt mit deiner Geschichte ansprichst, um sie auf dein Buch aufmerksam zu machen und ihr Interesse zu wecken.
Im zweiten Schritt geht es darum, herauszufinden, welche Medien inhaltlich oder thematisch zu dieser Botschaft passen.
Für diesen Blogartikel haben wir uns auf folgenden Kanäle konzentriert:
- Regionalzeitungen
- Zeitschriften, Zeitungen und Fachmagazine
- Blogs
Zu jeder Kategorie gibt es auch Links mit Beispielen zu erschienenen Artikeln oder Rezensionen unserer BoD-Autoren. Diese Beispiele sind dafür gedacht, damit du ein Gefühl dafür bekommst, wie so eine Mitteilung innerhalb der Pressearbeit aussehen kann.
Regionalzeitungen
die über dich als Autor in der Region berichten möchten
Wenn du einen Roman über einen bestimmten Ort schreibst, dann kann es gut sein, dass sich die Regionalzeitung für dich als Autor interessieren könnte. Mit einem Buchartikel, über eine Geschichte, die direkt in diesem Ort spielt, kann eine tolle Veröffentlichung entstehen.
In der Wuppertaler Rundschau wurde zum Beispiel ein Artikel über das Buch „Im Garten des Lebens“ unserer Autorin Tanja Heinze veröffentlicht, dessen Geschichte im zerbombten Wuppertal zur Kriegszeit spielt.
Die Gießener Allgemeine berichtete über einen Kriminalroman „Hünenschlag – ein archäologischer Kriminalroman“ von Henrich Dörmer und griff in ihrem Artikel den Schauplatz im Bundesland Hessen auf.
Zeitungen, Zeitschriften und Fachmagazin
die zu deinem Genre und deiner Leserschaft passt (Frauenzeitschrift, Hobby, etc.)
Auch Zeitschriften veröffentlichen Buchbesprechungen und persönliche Artikel. Dabei kann es um das Buch selbst gehen oder über dich als Autor.
Gibt es eine Zeitschrift, die du selber gerne liest, weil sie sich mit einem besonderen Hobby beschäftigt? Hast du selbst oder deine Romanfigur einen besonderen Hintergrund, der zu einer Zeitschrift passen könnte? Vielleicht handelt dein Buch von einer Protagonistin, die ein eigenes Café eröffnet: Ein Artikel über dieses Buch in einer Kochzeitschrift wäre dafür perfekt!
Das Hunde-Outdoor-Magazin „dog & sport” berichtete zum Beispiel über das Buch „Ein Hund, sein Rudel und drei Rucksäcke“ von Petra Kochgruber, in der sie über das Abenteuer einer Alpenüberquerung mit dem eigenen Hund schreibt.
Blogs
die in deinem Genre lesen und sich mit deinen Buchthemen beschäftigen
Ein Blog gewinnt aufgrund der breiten Leserschaft und Sichtbarkeit immer mehr an Bedeutung. Gerade Buchblogger schreiben mit Leidenschaft über Bücher und verfassen ausführliche und ehrliche Rezensionen. Aus diesem Grund sind die Meinungen von Buchbloggern sowohl für einen selbst als auch für Verlage wertvoll und wichtig.
Der Blog Buchsammlerin hat zum Beispiel gleich ein ganzes Interview mit unserer Autorin Anika Ackermann zu ihrem neusten Buch „Varia“ geführt. Zantalias Büchertraum veröffentlichte nicht nur eine Rezension zum Buch „Der letzte Liebesbrief“ von J. Vellguth, sondern sprach mit ihr auch über die beiden Protagonisten ihres aktuellen Romans.
Die eigenen Zielmedien finden und gezielt ansprechen
Um die richtigen Zielmedien zu finden, gibt es mehrere Möglichkeiten. Als Unterstützung haben wir für dich folgende Links zusammengefasst, über die du sowohl regionale Zeitungen finden kannst, als auch eine Übersicht der bekanntesten Buchblogs erhältst.
Zu Beginn lohnt es sich auf jeden Fall bei den Regionalzeitungen anzufragen und sich zu präsentieren. Die Wahrscheinlichkeit, dass man dort das Interesse des Redakteurs weckt, ist um ein Vielfaches höher als bei einer großen, überregionalen Tageszeitung.
Über diesen Link findest du eine Liste der deutschen Regionalzeitungen: Mehr erfahren
Eine umfangreichere, größere Liste erhältst du bei der Auflistung der gesamten deutschen Zeitungen: Mehr erfahren
Wenn du eher über Buchblogger Reichweite und Buchbesprechungen erzielen möchtest, dann eignen sich diese beiden Listen perfekt, um zu schauen, welcher Blog zu deinem eigenen Buch passen:
Die Liste von Lesestunden zeigt die Topliste der deutschen Buchblogger. Auf der Seite von Rezi-Suche hat man sogar die Möglichkeit die Blogs nach dem Genre zu filtern.
Außerdem haben wir noch einen Gastbeitrag von Jasmin Zipperling, in dem wir das Thema Blogger Relations noch einmal näher erklären. Mareike Hansen verrät auf ihrer Blogseite „Crow and Kraken“ auch, wie man den richtigen Blog für sein Buch finden kann.
Erstellen einer Verteilerliste
Sobald du festgelegt hast, welche Medien du nutzen möchtest, solltest du dir eine Verteilerliste mit den Kontaktdaten erstellen, um so den Überblick zu behalten.
Am einfachsten lässt sich so eine Übersicht in Excel erstellen, da diese bei Bedarf immer wieder aktualisiert werden kann.
Zu den wichtigsten Daten, die du über die Kontakte festhalten solltest, zählen folgende Punkte:
- Name und Kategorie des Mediums (z. B. Regionalzeitung)
- Vor- und Nachname des Redaktionskontakts samt Funktion (z. B. Kulturjournalist, Blogger)
- Alle Kontaktinformationen, wie E-Mail-Adresse, Telefonnummer und Anschrift
- Kommentarfeld für Ergänzungen und Gesprächsnotizen
Die Informationen über die Redaktionskontakte erhältst du auf der Webseite der Zeitung oder des Buchblogs selbst. Natürlich spricht aber auch nichts dagegen, einfach zum Telefon zu greifen und sich so zu erkundigen, welcher Mitarbeiter für die Verarbeitung von Pressemitteilungen zuständig ist.
Hinweis
In unserem zweiten Teil über die Grundlagen der Pressearbeit, sprechen wir über die Zusammenstellung deines Pressematerials, wie du richtig in Kontakt mit den jeweiligen Redakteuren kommst und wie eine Pressemitteilung geschrieben werden kann.
Vielen Dank für eure Hinweise zur Pressearbeit. Ich möchte euch darum bitten, mit offenen Augen durch das Zentrum der nächstgelegenen Stadt zu laufen. Dort lohnt es sich mittlerweile, Litfaßsäulen mit Werbung für Schreibschulen zu bestücken. Mit anderen Worten, es gibt eine derart große Anzahl von Selbstverlegern, dass sich Zeitungen – mit recht – davor hüten, Autoren eine Plattform zu geben, die nicht bei Verlagen veröffentlicht haben. Sicher, sie könnten jeden Roman, jedes Sachbuch einzeln prüfen, ob sich ein Artikel darüber lohnt. Journalisten aber sind derart mit Arbeit überhäuft, dass sie sich dies schon aus Selbstschutz ersparen, da man sie ansonsten mit ähnlichen Anfragen überschütten würde.
So richtig euer Rat zur Pressearbeit ist, er mag bei Verlagen realistisch sein, ein Selbstverleger jedoch sollte nicht ent-täuscht sein, wenn es ihm nicht gelingt, einen Artikel über sein Werk in einem Druckmedium zu platzieren.
All diese Hinweise sind im Prinzip richtig. Meine Erfahrung aus dem Jahre 2010 mit der Pressearbeit. Als Presssprecher in der Industrie besaas ich das Know-know bezüglich Erstellung einer Presse-Information mit Foto (Autor und Buchtitel) und die Bedeutung der Zielgruppen. Meine Versandliste umfasste rd. 50 Zeitungen und Zeitschriften (Frauen, Tiere etc.). Die Resonanz war gleich null. Ein Interview mit mir (aus dem redaktionell hätte zitiert werden können) lag ebenfalls bei. Die von mir ermittelten Gründe für diese „Nichtbeachtung“:
Es war kein „richtiger“ Verlag und es war „Eigenwerbung“.
Ich hoffe und habe auch schon gesehen, dass Books on demand Publikationen heute mehr berücksichtigt werden und anerkannter sind.
Was allerdings funktioniert, aber begrenzt ist: Den (Stadt)Bibliotheken am Ort und imUmkreis ein Exemplar schenken und dazu die Presse einladen. Da hilft der lokale/regionale Bezug. Übrigens mein Roam heisst:
Mensch, Rufus! – Szenen aus dem Leben eines Katers, der über Nacht die Menschen verstand. (BoD). Gruss an alle Lothar Schwengler
Hallo Lothar,
vielen Dank für deinen Kommentar und deinen Erfahrungsbericht über die Pressearbeit noch vor 8 Jahren.
Damit hast du natürlich auch absolut Recht: Früher war Self-Publishing noch nicht so anerkannt und bekannt wie heute.
Zum Glück öffnet sich auch der stationäre Buchhandel immer mehr den Titeln von Self-Publishing Autoren und Autorinnen.
Den direkten Kontakt zu den regionalen Buchhändlern darf man dabei nicht außer Acht lassen und wir haben schon positive Rückmeldungen von unseren Autoren bekommen, die Termine mit Buchhändlern vereinbart haben und deren Bücher nun dort auch zu finden sind.
Wir hoffen sehr und sind sehr positiv gestimmt, dass dieser Trend auch in Zukunft so weiter gehen wird.
Viele Grüße von der Buchmesse
Jessy von BoD
Da muss ich Peter Hakenjos leider Recht geben, diese Erfahrung habe ich auch gemacht. Besser sieht es da schon aus, wenn das Thema passt, in regional begrenzten Medien, wie z.B. Zeitschriften von Seniorenheimen (Verbund von mehreren Heimen), Heimatzeitungen etc.
So war der Neustädter Heimatbrief (Schlesien) auch nach seiner Presseveröffentlichung sehr dankbar über Leseproben aus meinem Buch „Weißer Sperling – Schwarzer Mann“ da es die Lebensgeschichte meiner Mutter wiedergibt. Meine Mutter stammte aus Oberglogau, Kreis Neustadt. Da passte das gut zusammen. In solchen Fällen ist zwar der Streuverlust relativ gering, jedoch auch die Auflagenzahlen sind nicht gerade überwältigend.
Liebe Grüße
Harald Metz
Hallo Harald,
vielen Dank für dein Feedback.
Wir haben auch die Erfahrung gemacht, dass gerade Regionalliteratur sehr große Chancen hat, im Sortiment der Buchhändler aufgenommen zu werden.
Kennst du schon unsere aktuellen Umfrageergebnisse dazu?
Viele Grüße von der Buchmesse
Jessy von BoD
Ich arbeite selbst bei einer Regionalzeitung und weiß aus eigener Anschauung, dass es überhaupt keinen Unterschied macht, ob ein Buch in einem großen Verlag erschienen ist oder selbst verlegt wurde. Entscheidend ist vielmehr der direkte Kontakt mit der Redaktion und unter welchen Bedingungen diese arbeitet. Es gibt kleine Redaktion, die sich jeden Tag die Beine ausreißen müssen, um den für sie vorgesehenen Platz zu füllen. Die sind dankbar für (fast) alles, was ihnen vor die Füße fällt. Ob ein unter solchen Bedingungen entstandener Artikel für den Autor/die Autorin aber wirklich etwas bringt, darf bezweifelt werden.
Hallo Norbert,
vielen Dank für dein Feedback!
Wir sind auch davon überzeugt, dass eine der wichtigsten Bedingungen der direkte und persönliche Kontakt zwischen Autor und der Redaktion ist.
Viele Grüße von der Buchmesse
Jessy von BoD
Genau meine Meinung. All diese guten Ratschläge aller Distributoren, die einem suggerieren wollen, wie man Erfolg als SP erreichen kann. Meines Erachtens alles schön gedacht, aber unrealistisch.
Auch ich habe lange schon die Erfahrung gemacht, OHNE einen Verlag im Nacken, kann man kämpfen bis zum Umfallen, ohne wirklich von seinen Büchern leben zu können. Ich schreibe unter verschiedenen Pseudonymen, Genre bedingt. Schreibe seit vielen Jahren.
Aber meine Erfahrung ist eben auch, dass man OHNE einen echten Verlag im Nacken, nur durch Beziehungen, viel Geldeinsatz, oder Glück eine Chance hat, wirklich erfolgreich zu werden, außer man schafft es über Masse, alle 2-3 Monate ein Buch und verschleudert es billig. Dann schafft man Einkommen über Masse, wie die 1 € Shops arbeiten.
Hallo Safina,
vielen Dank für deinen Kommentar.
Pressearbeit ist nur ein Teil von mehreren Möglichkeiten, um auf sich aufmerksam zu machen.
Wichtig ist es Sichtbarkeit für dich als Autorin und für deine Bücher zu schaffen.
Das schafft man über mehrere Wege des Marketings, zum Beispiel eine Autorenwebseite, Social Media Kanäle, veranstaltete Lesungen, Leserunden auf Leseplattformen etc.
Auch als VerlagsautorIn muss man Zeit in sein eigenes Marketing investieren, um bei der Masse an Buchveröffentlichungen aufzufallen und seine Zielgruppe zu erreichen.
Viele Autoren im Self-Publishing machen dies schon sehr erfolgreich und können auch davon leben.
Unsere Autorin Marah Woolf zum Beispiel, investiert mehr als 40% ihrer Zeit ins tägliche Marketing und in die Kommunikation mit ihren Leserinnen.
Hier auf unserem Blog haben wir viele Blogbeiträge, die dich sicher noch weiter inspirieren können und dir bei der Vermarktung deines Buches helfen werden.
Viele Grüße von der Buchmesse
Jessy von BoD
Wichtiges Thema, auch wenn man schließlich von den Absatzzahlen nicht zuviel erwarten darf. Bei eienr Lokalzeitung mit Auflage 70.000 und einem sehr großen Artikel kann es sein, dass lediglich 10 – 30 Titel über den Ladentsich gehen. Trotzdem natürlich für die Bekanntheit wichtig, Lesungen finde ich da schon wesentlich effizienter – und evtl. regelmäßige Artikel aus dem Buch in Zeitungen, die dann auch eine Entlohnung beinhalten vond em Medium (eine kleine).
Kleine Ergänzung zu den Kanälen: neben den Buchbloggern gibt es ja auch die Booktuber, sicherlich die etwas modernere Variante. Ich habe auf meinem Blog eine große Liste deutschsprachiger Booktuber zusammengestellt: https://www.buzznews.de/ressourcen/liste-deutscher-booktubes/