In unserem kostenfreien 8-teiligen E-Mail-Kurs in Kooperation mit der Autorin Gabriella Queen wirst du die Kunst des spicy Schreibens entschlüsseln. Mit vielen Beispielen und Tipps lernst du, wie du deinen Figuren und Szenen das gewisse Etwas verleihst.
Tiefe, emotionale und authentische Verbindungen zwischen den Charakteren zu erschaffen, ist eines der Herzstücke jeder Fiktion. Die Leser*innen möchten erleben, wie die Beziehungen zwischen den Figuren von der ersten Begegnung an intensiver werden. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei nicht nur auf der Romantik sondern auch auf dem prickelnden Gefühl, der Hitze, der Leidenschaft.
Diese Inhalte erwarten dich
1. Darf ich, soll ich, muss ich? Das richtige Mindset
2. Von Kindermachern und Lustgrotten: Wortwahl in spicy Szenen
3. It’s getting hot in here: Die passende Atmosphäre schaffen
4. Keine Stimmungskiller: Consent und Verhütung
5. Märchenhafter Sex! Wie viel Realismus darf es sein?
6. No shame: Der Umgang mit Fetischen und Kinks
7. Häufige Fehler in spicy Szenen und wie du sie vermeidest
8. Zusammenfassung und ein paar Tipps zum Schluss
Hallo, Jessica,
du weist auf ein interessantes Seminar hin. Getreu dem Motto „Sex sells“ wird vermittelt, wie ich prickelnde Szenen schreibe, ohne dass es schlüpfrig oder unecht rüberkommt. Aus meiner Sicht als analytisch lesender Autor – Rezensionen sind Nebenprodukt meiner schriftstellerischer Weiterbildung – ist das ein polarisierendes Thema. Sex ja – aber eben nur, wo er hingehört. Negativ überrascht war ich vor einiger Zeit, als ich in zwei Thrillern (!) unvorbereitet im einen auf eine zwei Seiten lange und im anderen auf eine drei Seiten lange detaillierte Beschreibung eines Geschlechtsaktes stieß. Der Fehler, der die Szenen krampfhaft herbeigezogen wirken ließ, war der fehlende Zusammenhang zur Handlung oder zur inneren Heldenreise, also zur Charakterentwicklung der Figuren. Was ich lächerlich und regelmäßig peinlich finde, ist zudem die Erfindung möglichst blumiger Ausdrücke für die zumeist angesprochene weibliche Anatomie. Das klingt dann wie gewollt und nicht gekonnt. Prüde bin ich sicherlich nicht – auch in meinen Romanen treiben es die Figuren miteinander. Wo es hingehört! Etwa in epische Fantasy, wenn die Handlung sich über ein Vierteljahr hinzieht und Raum für die innere Heldenreise gibt. Nicht aber in einem Krimi, bei dem die Auflösung des Mordfalles gerade einmal drei Wochen dauert, und die Charaktere schon ausgeformt sind. Und Andeutungen sind oft anregender als die detaillierte Beschreibung – so hat die Phantasie noch etwas zu tun, und der Autor „kaut nicht alles vor“.
Beste Grüße
Michael Kothe, Autor
Hallo Frau Halmöller, ich bin noch keine »echte« Autorin. Ich hoffe es aber zu werden. Ich schreibe historische Liebesromane, in denen es auch hoch hergeht. In diesem Genre muss man vorsichtig sein. Da darf es meiner Ansicht nach schon mal etwas blumig zugehen. Die Betonung liegt auf »etwas«. Die Dinge sollten schon beim Namen genannt werden, sonst klingt es albern. Da ist es auch gerne mal das Glied, oder der Kitzler. Ich habe reichlich Bücher dieses Genres gelesen. Einige schrieben komplett sexlos, andere übertrieben es etwas, meiner Meinung nach. Jede Autor:in muss selbst wissen wie sie oder er es handhabt, dass ist klar. Eine meiner Testleserinen, eine achzigjährige Dame, die diesem Thema sehr aufgeschlossen gegenüber steht, schrieb als Kritik, dass mein Buch sehr gut geschrieben und der Spannungsbogen gut ausgearbeitet sei. Immerhin! Dass sie die Sex-Passagen schon heftig fand, sie aber dem guten Buch keinen Abbruch taten. Sie hätte trotz ihres hohen Alters dennoch rote Ohren bekommen. Sie sagte mir aber im Nachhinein, dass es zum Buch passt und ich es so lassen soll. Als ich das laß, war ich unsicher. Sollte ich es so lassen? Nach mehrmaligem Lesen, stand mein Urteil fest. Es
bleibt so!
Dann laß ich das erstes Kapitel Ihres Kurses: Soll ich? Soll ich nicht?
Ich dachte, genauso ist es! Ich war auch total verunsichert und habe immer an die Leute gedacht, die mich kennen. Was denken sie von mir, wenn sie das lesen?
Das ist die Kunst. Zu ignorieren, was andere von mir und meinem Buch denken. Daran muss ich noch arbeiten. Besonders, mit Hinblick darauf, dass ich in meinem Beruf mit Menschen arbeite und auf sie angewiesen bin. Entweder ich unterwerfen mich ihrer Meinung und lasse es sein, oder ich ignoriere es und mache so weiter. Ich habe mich für letzteres entschieden. Mein erstes Buch ist fertig, jetzt bin ich bei dem Zweiten. Ich überlege noch, ob ich sie Zeitgleich heraus bringen soll.
Ich bin froh, dass ich mich angemeldet habe und Ihre Ratschläge lesen darf. Ich bin gespannt, was mich noch erwartet. Vielen Danke!