Es ist eine faszinierende Reise in die Vergangenheit, bei der du viel über deine eigene Geschichte erfährst: Wenn du eine Familienchronik schreibst, beleuchtest du deine Herkunft und die deiner Verwandten aus vielen Perspektiven – ein großes Projekt, das gut umzusetzen ist, wenn du einen genauen Plan hast. Wir zeigen dir die drei wichtigsten Schritte von der ersten Idee bis zur Veröffentlichung deiner Familienchronik.
Zum Start: Was ist eine Familienchronik?
Eine Familienchronik stellt die Geschichte deiner Familie über mehrere Generationen dar. Sie zeichnet detailliert nach, wo die Wurzeln der Familie liegen und stellt dar, welche wichtigen Geburts-, Hochzeit- oder Sterbedaten dazu führen, dass man die Familiengeschichte und entscheidende Entwicklungen besser versteht. Zusätzlich enthält eine gute Familienchronik persönliche Anekdoten und Erinnerungen, authentische Briefe oder wichtige Urkunden. Wenn du eine Familienchronik schreibst, gibst du den Lesenden also einen detailreichen Überblick darüber, was für deine Familie wichtig war und welche Ereignisse, Entscheidungen und Personen sie geprägt haben.
Viele Aspekte, die in einer Familienchronik vorkommen, geraten ohne eine solche Art der Dokumentation in Vergessenheit – es kann also ein riesiges Geschenk für deine Familie sein, wenn du dich dem Projekt widmest, eine Familienchronik zu schreiben. Das so entstehende Buch kann dabei helfen, die Geschichten aus der Vergangenheit der Familie lebendig zu halten und es enthält gleichzeitig wichtige Anhaltspunkte für Mitglieder der Familie, die Teile ihrer Vergangenheit aufarbeiten wollen.
- Hast du schon mal daran gedacht, ein Kinderbuch zu schreiben? Die Autorin Susanne Bohne zeigt dir, welche Schritte du beachten musst.
Welche Elemente gehören in eine Familienchronik?
Wenn du eine gute Familienchronik erstellen willst, brauchst du keine Vorlage. Es reicht, wenn du die wichtigsten Elemente kennst: Eine Familienchronik kombiniert eine genaue historische Dokumentation mit spannendem Storytelling. Um dieses Ziel zu erreichen, sollten die folgenden Aspekte in deiner Familienchronik enthalten sein:
- Genealogische Informationen: Dazu zählen Namen, Daten (Geburtstag, Hochzeit etc.) und Verwandtschaftsverhältnisse. Super ist, wenn es dir gelingt, ein Stammbaum für dein Buch zu erstellen, der einen genauen Überblick über den Aufbau der Familie gibt.
- Biografien und Steckbriefe: Verfasse über besonders wichtige Familienmitglieder Lebensbeschreibungen in Kurzform (oder bei Bedarf: sehr detailreiche Steckbriefe).
- Fotos, Urkunden, Briefe etc.: Dokumente, die deine Schilderungen in der Familienchronik belegen und bebildern, sind ein entscheidendes Element.
- Persönliche Erinnerungen und Erzählungen: Damit es nicht zu sachlich und nüchtern wird, sollte deine Familienchronik unbedingt Anekdoten und Geschichten enthalten – das macht die Vergangenheit lebendig.
- Historische Einordnung: Um zu verstehen, warum einzelne Familienmitglieder wann wie gehandelt haben, ist der geschichtliche Kontext wichtig. Nenne hier nicht nur Jahreszahlen, sondern auch die damals stattfindenden Ereignisse, die die Entwicklung der Familie beeinflussten.
- Karten und Ortsbeschreibungen: Besonders anschaulich kannst du die Lebensverhältnisse zu einem bestimmten Zeitpunkt dokumentieren, wenn du für die Familienchronik noch Kartenmaterial oder Details zu den wichtigen Orten finden kannst.
Familienchronik erstellen: Schritt für Schritt
Um all dieses erforderliche Material zu sammeln, es in eine passende Struktur zu bringen und dann einen gut lesbaren Text für die Familienchronik zu schreiben, ist durchdachtes Vorgehen nötig. Denn wenn du eine Familienchronik selber schreiben möchte, ist das kein Buch, bei dem du einfach deiner Intuition folgen und drauflosschreiben kannst. Zunächst geht es um eine Planung zur Ausgangslage der Recherche, die im zweiten Schritt folgt, bevor du dich später ans Schreiben machen kannst.
Schritt 1: Planung der Familienchronik
Worauf willst du den Fokus legen, wie weit gehst du zurück und welche Personen stehen im Zentrum deiner Familienchronik? Auch wenn sich sicher bei der späteren Recherche noch viele Details oder Informationen ergeben, die den Aufbau des Buchs beeinflussen, ist es sinnvoll, dir vorab einen groben Plan zu machen. Notiere hierzu alles, was dir wichtig ist, fertige gegebenenfalls eine Mind Map an, in der du eine erste Skizze zum Inhalt der Familienchronik festhältst, und schreibe auch auf, welches Material oder welche Recherchequellen dir sofort in den Kopf kommen.
Gibt es einen alten Bilderkarton bei deiner Oma, dein Onkel erzählt immer von den alten Briefen seines Vaters oder du kennst die dicken Aktenordner mit historischen Unterlagen auf dem Dachboden? Halte all das in einem ersten Brainstorming fest und mache dir dann einen Plan, wie du beim weiteren Schreiben deiner Familienchronik vorgehen möchtest. Vielleicht willst du dir auch einzelne Mitglieder deiner Familie an die Seite holen, die dich bei der Recherche oder beim Schreiben zu unterstützen? Diese erste Phase dient dazu, dein Projekt zu visualisieren und dir einen Überblick zu verschaffen.
Schritt 2: Recherche und Ahnenforschung
Jetzt heißt es: tief in die Familiengeschichte eintauchen und möglichst viel über die Personen erfahren, die in der Vergangenheit eine Rolle spielten. Dabei können folgende Steps helfen:
- Sprich mit Familienmitgliedern: Die wohl wertvollste Quelle für Informationen sind (Ur-)Großeltern und andere ältere Menschen, die zur Familie gehören. Bitte sie, dir in einem ruhigen Moment möglichst viel aus ihrem Leben zu erzählen und mache dabei unbedingt Notizen oder nimm die Gespräche auf, damit nichts untergeht.
- Dokumente sammeln und sichten: Treibe so viele Dokumente auf, wie du zur Familiengeschichte finden kannst. Urkunden, Fotos, Briefe, Tagebücher – all das kann spannende Informationen liefern.
- Archive durchforsten: Du kannst über Suchmaschinen und Zeitungs- oder Kirchenarchive, beim Standesamt oder in genealogischen Online-Datenbanken versuchen, möglichst viele Informationen über deine Familie zusammenzutragen. Es gibt auch Anbieter im Internet, die dir Aufschluss über die Verteilung und Häufigkeit deines Nachnamens geben.
- Überprüfe alle Informationen: Damit deine Familienchronik eine wahrhaftige und korrekte Darstellung der Vergangenheit ist, solltest du alle gefundenen Informationen verifizieren – das kann zum Beispiel durch Gespräche mit Familienmitgliedern sein.
- DNA-Tests durchführen: Wenn du besonders viel über die Wurzeln und auch die ethnische Herkunft der Familie erfahren möchtest, kannst du auch DNA-Tests durchführen, die dir spannende Informationen liefern können.
Wie weit du bei der Ahnenforschung zurückgehen kannst, lässt sich pauschal nicht sagen – es hängt von der Fülle der Informationen ab, die dir zur Verfügung stehen. Es ist in vielen Fällen gut möglich, dass du die Spuren der Familie bis ins 17. Jahrhundert zurückverfolgen kannst. Hast du genügend Informationen gesammelt, kannst du die Ergebnisse der Recherche in einem Stammbaum festhalten, der dir einen guten Überblick über die Verwandtschaftsverhältnisse in verschiedenen Generationen verschafft.
Schritt 3: Deine Familienchronik schreiben
Sobald du einen guten Überblick hast, welche Rechercheergebnisse in deine Familienchronik einfließen, kannst du mit dem Schreiben beginnen. Überlege dir dafür eine gute Struktur: Ordnest du die einzelnen Kapitel zeitlichen Abschnitten zu oder folgt der Aufbau deines Buchs einzelnen Personen? Sobald du das klar vor Augen hast, kannst du damit beginnen, die Geschichte deiner Familie in Worte zu fassen. Dabei können die folgenden Tipps helfen:
- Kombiniere Fakten, persönliche Anekdoten und bildliche Belege (Karten, Fotos, Urkunden) – das sorgt für Abwechslung.
- Setze auf Storytelling und trau dich, einzelne Passagen mal sehr lebendig aus Sicht einer einzelnen Person zu erzählen. So wird deine Familienchronik für die Leser*innen besonders spannend.
- Lass dich von deinem Bauchgefühl leiten: Du stellst beim Schreiben fest, dass noch eine spannende Person auftaucht, zu der sich eine weitere Recherche lohnen könnte? Dann gehe einen Schritt zurück und versuche, möglichst viel über diese Person herauszufinden. So wichtig eine gute Struktur vorab ist: Du solltest dich als Autor*in von ihr nicht einengen lassen.
Was kostet eine Familienchronik?
Wenn du eine Familienchronik – oder: ein Ahnenbuch – erstellen willst, musst du in erster Linie viel Arbeit investieren. Doch es fallen auch an einigen Stellen Kosten an. So sind einige der erwähnten Online-Tools zur Ahnenforschung kostenpflichtig, vielleicht hältst du es auch für sinnvoll, Recherchereisen durchzuführen, um Verwandte in anderen Städten zu besuchen oder dir die Wohnorte früherer Familienmitglieder anzusehen. Wenn du einen DNA-Test durchführen willst oder sogar professionelle Ahnenforscher*innen beauftragst, wird deine Familienchronik noch einmal deutlich teurer.
Die spätere Veröffentlichung deiner Familienchronik ist dabei nicht der größte Kostenfaktor. Wenn du dich dafür entscheidest, sie mit BoD zu veröffentlichen, erhältst du in dieserPreis-Übersicht alle Informationen zu den Kosten. Entscheidend dabei ist, ob du die Familienchronik auch öffentlich zum Verkauf im Buchhandel anbieten willst (zum Beispiel, weil es sich um eine prominente Familie handelt), dann kannst du durch den Verkauf einige Kosten wieder ausgleichen.
Je nachdem, welches Ziel du mit deiner Familienchronik verfolgst und wie professionell sie dafür gestaltet sein muss, ist es sinnvoll, auf professionelle Unterstützung bei Cover und Layout zu setzen – auch dafür solltest du ein entsprechendes Budget einplanen.
Los geht’s: Veröffentliche deine Familienchronik als Buch
Deine Familienchronik ist fertig, du hast dich um ein überzeugendes Layout gekümmert und sogar Cover und Titel festgelegt? Dann ist deine Familienchronik nun (fast) bereit, als Buch veröffentlicht zu werden. Je nachdem, ob du die Familienchronik nur privat nutzen oder zum Verkauf anbieten willst, solltest du vor der Veröffentlichung noch ein professionelles Lektorat und Korrektorat durchführen lassen – oder (bei privater Nutzung) eine Person aus deinem Umfeld bitten, noch einen abschließenden Blick auf deine Inhalte zu werfen.
Hast du wertvolles Feedback zu deinem aufwändig zusammengestellten Inhalt erhalten, kannst du dieses noch einarbeiten und dir dann sicher sein, dass du eine gute Familienchronik über deine eigene Herkunft erstellt hast. Das ist nicht nur für dich ein wertvolles Geschenk – sondern auch für deine Verwandten und die, die noch in Zukunft zu eurer Familie dazukommen werden.