Du schreibst gerne Geschichten, brauchst neue Inspiration und möchtest dich einer kleinen Aufgabe stellen? Dann bist du hier genau richtig!
In regelmäßigen Abständen teilen wir #Schreibimpulse im Rahmen unserer #BoDSchreibwerkstatt auf unserem Blog und Instagram-Account. Wenn du eine Aufgabe siehst, die dir gefällt, schreibe einfach einen Dialog, eine kleine Kurzgeschichte oder deine Gedanken dazu unter den Beitrag.
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Bereit? Dann starten wir mit der dritten Aufgabe:
Verfasse einen kurzen Text als Kommentar unter diesen Post oder unter unserem Instagram-Beitrag zu unserem Schreibimpuls „Schreibe über eine Figur, die es liebt, Wolken zu beobachten.“
Selbstverständlich kannst du auch einen längeren Text auf deinem Account dazu schreiben. Verwende dann gerne den Hashtag #BoDSchreibwerkstatt und markiere uns in deinem Beitrag.
Wir freuen uns auf deine Antwort!
Und wenn ich Kira so sah, den Kopf in den Nacken gelegt, gen Himmel schauend, da wusste ich, ich wollte sie für immer. Und diesen Anblick. Abseits von Bühne und Tournee, war sie einfach nur Kira, ganz ohne das Star-Gedöns. Wir waren zwei Menschen, auf der Wiese sitzend. Nichtsahnend, wie schnell dieser wunderschöne Tag umschlagen wird, in etwas Grausames.
Kein Kommentar zu Olivia, sondern ein eigener „Ansatz“ :)zu Aufgabe drei:
Niemand guckt zur Zeit in die Wolken, so , dass es wert wäre, als solches beschrieben zu werden, dachte sie. Sie sah jedenfalls niemanden. Das war natürlich so was von leider, leider! Gestern nicht, und heute auch nicht. Eine solche Person würde lächeln,war sie sicher, auch im vom Himmel beschienenen Gesicht. Die Spiegelgene des Himmels machten das mit. Der Himmel wäre bunt, mit Blaus, Weißs und Sonnengelbs in geruhsamem Windwechsel. Lena zog es fast täglich hinter’s Haus unter den Himmel, wenn auch nur kurz, ein paar Atemzüge, als ein inneres Soll, das Gesicht zum Himmel zu wenden, sich direkt von ihm bestrahlen und lieben zu lassen und Dankbarkeit zu senden. Anhimmeln, Mama geht wieder raus Anhimmeln kommentiert ihre Tochter dann.
Die Wolke
Ich hab ne Wohnung unterm Dach
Mit schrägen Wänden und schrägen Decken
Durchs Fenster guck ich direkt in den Himmel
Neulich kam ne Wolke von links herangeschwebt
Sah aus wie ein Polstersessel
Ich hab das Fenster geöffnet und gerufen: „Hey, warte!“
Dann bin ich gesprungen
Und auf ihr davon geschwebt.
Einfach mal
Lass mich einfach mal so träumen
Mal einfach so
Den Tag versäumen
Mal einfach so
Nach Sternen greifen
Und mich mit nichts herum vergleichen
Lass mich einfach mal so schauen
Worauf ich hier mein Leben baue
Wofür ich mich erhebe
Und in die Wolken schwebe
Wofür ich lieber liegen bleibe
Mal einfach so
Den Tag vertreibe
Lass mich einfach mal so hören
Worauf ich hier im Jetzt so schwöre
Wofür ich mich bewege
Und in die Wolken schwebe
Wofür ich lieber liegen bleibe
Mal einfach so
Auch schweige
Lass mich einfach mal so träumen
Mal einfach so
Den Tag versäumen
Mal einfach so
Nach Sternen greifen
Und einfach mal so
Meinen Tag begleiten
Mal einfach so.
Elke Otzen, Flensburg (KE/09/20)
Hallo,
Etwas off-topic, aber falls Sie Elke Otzen, mich aus Tarp kennen sollten, bitte ich Sie, mich zu kontaktieren oder hier zu antworten.
Dietrich
Hallo Dietrich, ja! Wie geht es dir jetzt? Lebst du noch in DK?
Elke Otzen
PS
Leider ist die Versform hier im Kommentarfeld abhanden gekommen – kann aber gern nochmal in korrekter Form als Mailanhsng geschickt werden!
LG Elke Otzen, Flensburg
Wolkengedanken
Ihr Wolken, hoch am Himmelszelt,
wo zieht ihr hin, wo kommt ihr her,
ihr wandert um die ganze Welt,
mal fedrleicht, mal regenschwer.
Ihr Wolkem hoch am Himmelszelt,
ich würde gern mit euch auf Reisen gehen,
vielleicht kännt‘ ich die Fragen, die das Leben stellt
aus eurer Sicht viel besser dann verstehen.
Ihr Wolken hoch am Himmelszelt,
was geh’n euch Grenzen, Raum und Zeiten an
und nichts und niemand euch an einem Standort hält,
nie folgt ihr einem festgelegten Plan.
Ihr Wolken hoch am Himmelszelt,
ich seh‘ euch kommen und vergehen.
Ein Glücksgefühl, fast wie bestellt,
spür ich durch meine Seele wehen.
Ihr Beitrag gefällt mir ausgesprochen gut 👍 Klasse.
Der schöne Text würde gut als Intro zu meinem Roman „Der Brief aus Wisconsin“ passen.
Weiterhin viel Erfolg beim Schreiben.
Viele Grüße
Gefällt mir, beschwingt und man spürt wirklich das Luftige, Wolkige!
Wirklich schöne Zeilen, gefallen mir :-)
Wer bist Du, der/die es liebt, Wolken zu beobachten? Bist Du ein Hans-guck-in-die Luft, ja, das aufmerksam(keit)s-gestörte Kind aus dem Struwwelpeter, sich und andere gefährdend? Oder machts Du das etwa beruflich, bist also „Wetterfrosch m/w/d“ und mithin zu den Meteorolügen gehörend? Oder schöpfst Du etwa kreative Bewusstseinserweiterungsvorgänge aus Beobachtungen von Cumulus, Cirrus & Co.? Doch die wichtigste Frage erscheint zum Schluss: wenn Du „den Kopf in den Wolken“ hast, quasi Dein „Gehirn am Himmel“, WO ist derweil Dein BAUCH-Gefühl?
Ben ist Pilot. Schon im Alter von vierzehn Jahren begann er mit der Segelflugausbildung auf einem kleinen Segelfluggelände in Hessen. Seine Fluglehrer bescheinigten ihm schon bald, dass er großes Talent hat. Er büffelte hart, um die Theorieprüfung zu schaffen und hatte die Lizenz bereits mit siebzehn in der Tasche. Doch dabei blieb es nicht. Der heute fünfundvierzigjährige ist inzwischen Berufspilot und fliegt ein zweimotoriges Geschäftsreiseflugzeug für ein mittelständiges Unternehmen. Seine Flüge führen ihn zu Flugzielen in ganz Europa. In seiner Freizeit betreibt er weiterhin Segelflug. Als Pilot beschäftigt er sich nicht nur beruflich mit dem Wetter. Ben liebt es, täglich die Wetterberichte zu studieren, auch wenn er nicht fliegen muss. Wolken sind Kunstwerke der Natur, das hatte ihm sein Vater schon eingebläut. Immer dann, wenn der Wetterbericht Kumuluswolken über den sanften Hügeln des Westerwaldes verspricht und Ben nicht gerade beruflich über den Wolken ist, klingeln bei ihm die Alarmglocken, den Kumuluswolken stehen dort, wo sich Aufwinde befinden, die man mit einem Segelflugzeug für stundenlange Flüge nutzen kann. Schon früh morgens sind Ben und seine Kamerad*innen auf dem Flugplatz, rüsten die Segelflugzeuge auf, erledigen ihre Flugplanung, bereiten sich auf den Flugbetrieb vor. Ben blickt ständig an den Himmel. Sobald er Greifvögel kreisen sieht und sich die ersten zarten Wolkenfetzen bilden, ist Ben in der Luft. Einer seiner Kollegen schleppt ihn in seinem Segelflugzeug mit einem Motorflugzeug auf sechshundert Meter. Ben findet schnell Anschluss an die Thermik. Kreisend gewinnt er Höhe. Ben fliegt ein Hochleistungssegelflugzeug, dass er mit zwei Freunden und einer Freundin gemeinsam angeschafft hat. Das Flugzeug erlaubt weite Streckenflüge bei entsprechend gutem Segelflugwetter. Ben liebt die Ruhe im Flugzeug. Er hört nur das Fahrtgeräusch, das ihm ein Gefühl für die Geschwindigkeit gibt, mit der er in seinem Flugzeug gerade unterwegs ist. Ben liebt außerdem die Freiheit, die er hier oben unter den Wolken empfindet. Hier oben ist Ben glücklich, er vergisst seine Sorgen. Wenn ihn die ersten weißen Schleier der Kumuluswolke empfangen, leitet Ben den Kreisflug des Segelflugzeugs aus und geht auf Kurs. Er drückt den Steuerknüppel nach vorne und lässt das Flugzeug Fahrt aufholen. Mit hoher Geschwindigkeit fliegt Ben zur nächsten Wolke auf der Strecke, zieht das Flugzeug im Aufwind hoch und fliegt weiter. Manchmal muss Ben in einem Aufwind kreisen, um wieder mehr Höhe für den weiteren Gleitflug zu gewinnen. Der Wetterbericht hält, was er versprochen hat. Es herrscht prächtiges Segelflugwetter, ganze Wolkenstraßen aus Kumuluswolken haben sich gebildet. Aber Ben weiß, das sich Hochdruckeinfluss durchsetzen wird, die Wolken gegen Abend abtrocknen und sich die Aufwinde auflösen. Bis dahin muss Ben wieder zurück zu seinem Heimatflugplatz fliegen, wenn er keine Außenlandung riskierten möchte.
Später, im Herbst, gibt es oft Wetterlagen, mit tiefhängenden grauen Wolken und starkem Nordwestwind. Oft ist das der Fall, wenn gerade eine Kaltfront durchgezogen ist, die kühle Meeresluft mitgebracht hat. Auch dann ist Ben nach Möglichkeit in der Luft. Das Segelfluggelände liegt unweit eines großen Hanggeländes, an dem sich bei Nordwestwind ein starker Hangaufwind bildet. Für Segelflüge am Hang nutzt Ben einen Segelflug-Oldtimer. Ganz aus Holz gebaut, wenig Gewicht, ideal für solche Wetterlagen. Ben fühlt sich in die Vergangenheit versetzt, wenn er mit diesem Flugzeug unter den grauen Wolken am Hang hin und her fliegt. So haben seine fliegerischen Vorfahren einst den Segelflug betrieben. Die Kälte macht Ben nichts aus. Er genießt die frische Herbstluft, atmet tief ein. Dann dämmert es und es wird Zeit für die Landung. Ben ist zurück am Erdboden. Zurück bei seiner Frau und seiner Familie, zurück im Job, und leider auch zurück in der Realität der Krisen der Welt, die er für eine Weile verdrängt, wenn er mit dem Kopf in den Wolken ist.
Ulrich Thielmann, Ransbach-Baumbach
Bitte entschuldigt die kleinen Tipp- und Kommafehler. Ich habe den Text zu schnell zwischendurch geschrieben.
Viele Grüße
Ulli Thielmann
Ich mag einfach nicht…Ich kann einfach nicht…Ich mache einfach nix…Den ganzen Tag…Nur in die Luft gucken, Wolken beobachten, das geht ,aber mehr? Das gefällt nur keinem, aber was soll ich machen? Depressionen hab ich , sagt der Arzt, ein Nichts und Niemand bin ich ,sag ich…Keine Leistung, nur Wolken anzugucken…okay könnte man kreativ nennen…zählt aber nix, keine Leistung. Wolken über meinem Kopf, Wolken in meinem Kopf…Die sind eher wirr ,oft dunkel ,drücken ,machen Migräne, aber sonst können die auch nix..Die Wolken über mir, die ziehen weiter. Die in meinem Kopf bleiben. Und ich bleibe auch, einfach liegen.Morgen vielleicht ziehe ich ein Stück mit den Wolken über mir mit, vielleicht…
Liebe Bettina – danke für diesen Text -er gefällt mir. Schnörkellos und offen für ein Morgen – danke.
Weiße Schäfchenwolken in unendlich blauen Weiten… was haben sie schon von der Welt von da oben gesehen? Welcher Weg liegt noch vor ihnen? Wie schön wäre es mit zu wandern, über Ozeane, über schneebedeckte Berge, über grüne, blumige Wiesen und tiefe Täler.
Welches Dorf durchstreifen sie gerade? Hier ein Hauch Wind an dem Eichenbaum – Blätter rascheln, Felder singen! Dort eine Brise – die müde Bäuerin lächelt und atmet tief ein.
Ein Drachen am Himmel flattert aufgeregt, der kleine Junge rennt und schaut auf ihn zwischen den Schäfchenwolken. Sie segeln in aller Ruhe in die Unendlichkeit.
In welchen Städten schmücken sie den Himmel wie ein Diadem? Berauschend und schön, sanft und still. In Gruppen sind sie wie fröhliche Kinder – ich springe hier runter, Du rennst hinter mir her, Dich habe ich gefangen, jetzt rennst Du vor, wir tauschen die Plätze, huch, jetzt steige ich mal auf…
Das schöne Spiel hört abrupt auf. Dahinten nähert sich ein riesiger Bösewicht mit riesigen Schritten. Er schaut ziemlich düster, oh, er donnert schon. Das laute Brüllen übertönt alles. Der Himmel zittert. Hinter ihm noch zwei gefährliche Gefährten wie Bodyguards. Sie ziehen schon ihre Laserpistolen und schießen. Blitz! Blitz! Lauft weg! Schnell! Der Kampf geht los. Ein fürchterliches Tohuwabohu, alles rennt und flüchtet, die Luft zischt, die Dunkelheit schlängelt sich wie eine schwarze Tinte in der Luft hin und her und vermisch alles zu einem dunklen Melange aus Blau und Schwarz. Der tosende Wind und der Staub treiben die Bösewichte in die Weißglut.
Ein Donnern teilt den Himmel in tausend Stücke. Das grelle Blitzlicht lässt alles wild tanzen. Ein großer, peitschender Blitz schlägt krachend in die Erde ein. Der tosende Wind wirbelt nochmal alles in die Höhe. Der Himmel weint, erst hektisch und schluchzend, dann mit dicken, leisen Tränen, als würde er nie mehr aufhören wollen.
Doch, eine kunterbunte Brücke erscheint wie aus dem Nichts, Füße von einem zum nächsten Tal gestreckt.
Die weißen Schäfchenwolken gleiten zum Licht. Aus nächster Ferne lächelt bereits das warme strahlende Gesicht der Nachmittagssonne. Sie tanzen.
Ich sah sie in die Wolken starren. Seit Kindauf hatte sie das gemacht. Sie sah in den Wolken alles, es war so, als würden die Wolken ihr ein Bild nach dem anderen zeigen. Sie wartete und schaute. Dann, auf einmal, rissen die Wolken ein wenig auf und sie stand genau im Lichtstrahl der Sonne. Und sie wusste, was sie in diesem Moment gedacht hatte, war richtig.
Dorothee lütjen 1.juli 2022 um 03:46 Uhr
Ich sehe Wolken am Himmel und sofort bekomme ich ein tiefes Gefühl von Glückseligkeit wie die Wolken sich bewegen und an mir vorbei ziehen eine unendliche Weite des Universums
Und die Wolken hängen wie Watte am Himmel und geben eine wunderschöne Landschaft hervor
Ich bin so winzig klein gegen diese vielen Wolken sie hypnotisieren mich wenn ich so lange sie anschaue indem Moment bin ich Gott so nahe und fühle mich wohl und sicher und zufrieden für diesen Moment des Sehens .Meinen Augen geht es auch gut sie fühlen sich auch wohl wie ein Medikament der Seele diese schönen Wolken wie sie doch alles positiv verändern können für diesen kurzen Moment
Mein Hund Dexter und ich spazieren gerne wenn der Himmel voller dichten, fettigen weissen Wolken ist. Dann setzen wir uns irgendwo
hin und schauen in den Himmel, um zu erraten wer da alles über uns hinweg fährt. Oh, ich erkenne meine Oma, genauso hatte sie ihre Haare zu einem Zopf geflochten und da kommt ein kleiner lockiger Hund auf uns zu und am Schluss sehen wir eine Gruppe Menschen, die am Plaudern sind. Auch Dexter malt sich so seine Bilder, woran ich das sehe, weil er schmunzelt und vollkommen ruhig neben mir sitzt. Wieder war es ein wolkenreicher Tag und wie jedes Mal sahen und erkannten wir viele, die uns ein Stück unseres Lebens begleitet haben…!
rheinwiesen
grüne kuppelkronen
ragen aus sattem rasen heraus
in gepflegtem englisch
durchtrennt von
schäfers wölkchen
die auf azurnem himmelsgewölbe tanzen
Eine Minute lang nicht hingeschaut,
schon sind sie da, plötzlich, weiß,
blühend ja, aber wenig handfest –
ein wenig Feuchtigkeit, hoch oben,
etwas Unmerkliches, das auf der Haut
hinschmilzt: rasanter Übergang
von Phase zu Phase – schön und gut.
Doch auch die Physik der Wolken
hat nicht alles im Griff …
Mit dem Kopf in den Wolken
Wolken waren schon immer unfassbar und unsicher, sie tauchen aus irgend einem Horizont auf, mal dick und drohend, mal flockig und zerzaust. Aus den Wolken können Blitze und Donner kommen, Regen, Hagel und Schnee bescheren sie uns und verdecken manchmal sogar die Sonne. Und dann ziehen wieder unschuldige Schäfchenwolken über den Himmel und verstärken sein tiefes Schönwetter-Blau.
Auf jeden Fall sind Wolken nicht greifbar, unbeständig und schnell wieder verflogen. Ich würde meinen Kopf nicht in ein solches Tohuwabohu stecken, sondern ganz friedlich auf der Erde meine Gedanken Purzelbäume schlagen lassen. Mit den tradewinds ziehen Wolken von Mombasa nach Oman und meine Gedanken begleiten sie über das Meer auf den Dhaus mit den dreieckigen Segeln und durch die Wüste mit den Kamelkarawanen. Ich stelle mir vor, wie mit den Monsunwinden schwere Regenwolken dicht über die Dächer von Bali treiben und die Reisfelder überschwemmen, aber meinen Kopf möchte ich nicht in den schweren Wolken verdüstern lassen, sondern lieber von der Stratosphäre aus die Leute betrachten, die mich angeblich mit dem Kopf in den Wolken verschwinden sahen.
Mia liegt auf dem Rücken auf ihrer Decke im Park und schaut nach oben. Es ist ihre Mittagspause, sie blinzelt durch das Blätterdach des Baumes und erblickt eine Wolke. Ach, mal eben kurz die Augen schließen, das tut so gut!
Sie öffnet die Augen wieder, und was ist das? Die Wolke hat ihre Form völlig verändert, sieht nicht mehr rundlich aus wie ein Schaf, sondern langgestreckt, gebogen, …
Und wenn das jetzt mit allem so wäre? In einem Moment so, im nächsten ganz anders? Und wenn es mit ihr selbst auch so wäre? Vielleicht ist sie ja auch ganz anders?
DER KOPF IN DEN WOLKEN
Wenn im Grau-Weiss der Wolken
ein Kopf in Konturen zu erkennen ist,
dann öffnen Gedanken flüchtige Räume
und werden eins mit Wolken und Meer.
Es ist die Zeit,
am Strand über die Nordsee zu sehen,
weit, Richtung Norden, bis zum Horizont.
Und in Gedanken immer weiter zu gehen,
bis die Gedanken über Grönland ziehen
und durch die Inseln der Alëuten gleiten
und sich fast verlieren in den Pazifik-Weiten.
Unaufhaltsam nach Kanada und Panama reisen,
vorbei an den Küsten von Ecuador und Peru
bis Feuerland.
Und vor dir liegt nur noch das Eis der Antarktis.
Ich frage mich, ob und über welch lange Zeit,
von der Antarktis bis an den Nordseestrand,
vor mir die Muschel im Sand
ihren Weg zu mir fand.
Gedankenzeit im Sommer.
Mit dem Wind im Gesicht und dem Blick in die Wolken
entstehen und entschwinden flüchtige Gedanken.
Wolkenträume
(03.07.2022)
Laura liegt auf dem Rücken inmitten der Blumenwiese und geht ihrer Lieblingsbeschäftigung nach. Sie schaut verträumt in den Himmel, beobachtet die vorbeiziehenden Wolken und ihre lebhafte Phantasie entdeckt allerlei Figuren in den watteweißen Gebilden. Da ist eine Schildkröte, ein Drache, eine dicke Frau, ein knollennasiger Mann, eine grinsende Raupe, ein Schweinekopf und sogar ein Engel mit weit ausgebreiteten Flügeln. Manche Wolken sehen auch einfach nur aus wie eine große Portion Zuckerwatte oder Schlagsahne. Mal verdecken die Wolken die Sonne, dann wieder stahlt diese mit voller Kraft. Flugzeuge durchkreuzen das Himmelsblau, ihre eigene Wolkenspur hinter sich herziehend.
Einmal im letzten Jahr ist Laura selbst in einem Flugzeug geflogen, zusammen mit den Eltern in den Urlaub nach Kreta. Da war sie hoch über den Wolken, konnte von oben auf den dichten, weißen Teppich schauen. Und was das Tollste war, auf einen kreisrunden Regenbogen, der sich deutlich über den Wolken abzeichnete.
Mitunter stellt Laura sich vor, wie es wohl sein mag, sich in so eine Wolke zu kuscheln wie in ein watteweiches Himmelbett, sich hoch oben dahintreiben zu lassen, die Welt aus dieser Perspektive zu betrachten. Natürlich weiß sie, dass das nicht geht, weil Wolken nun mal nur aus winzigen Wassertröpfchen bestehen. Aber die Vorstellung, dass es möglich wäre, gefällt ihr trotzdem.
Ist sie etwa über ihren Wolkenträumereien eingeschlafen? Ein lauter Krach lässt sie jäh aufschrecken. Nass und kalt klatscht es ihr ins Gesicht. Die Wolken sind zu grauen, sich hoch auftürmenden Gebilden geworden, die Regen und Blitze ausspeien. Unablässig grollt der Donner. Schnell flüchtet Laura ins sichere Haus, zieht sich rasch trockene Sachen an und beobachtet von der schützenden Sicherheit der überdachten Terrasse aus weiter das faszinierende Schauspiel von Wolken, Regen und Blitzen.
Ihren Gartenstuhl hatte sie beinahe in die Liegeposition gebracht, ganz ruhig lag sie da, sie schien zum Himmel hinaufzuschauen. Ich trat leise heran, um nicht zu stören, falls sie eingeschlafen war. Erschrocken sah ich, dass ihre Wangen feucht waren und zwei weitere Tränen über die unteren Lider quollen. Sie zerflossen im faltigen Gesicht. Meine alte Mutter weinte sonst nie. „Was ist denn passiert?“ Ich war sehr besorgt.
„Die Wolken! Ich erkenne die Bilder nicht mehr.“
Seit über zehn Jahren war die Erblindung meiner Mutter ständig fortgeschritten, heute war sie 95 Jahre alt. Doch ich wusste immer noch nicht, wie ich sie trösten könnte; ich konnte ihr nur erzählen, was ich sah: „Da von rechts kommt ein Elefant, sein Rüssel will das Huhn vor ihm packen, glaube ich. Oder ist es ein Hund ohne Schwanz? Es scheint nämlich vier Beine zu entwickeln. Drei lange und ein kurzes. Vielleicht ein Wombat? Jetzt verwandelt sich der Elefant aber, Moment -, ja, er ist ein Schmetterling geworden! Und hinter ihm kommen zwei Fische geschwommen. Sie schweben über weißen Wasserstreifen …“ Meine Mutter hatte die Augen nun geschlossen und ein kleines, glückliches Lächeln im Gesicht. „Ich danke dir! Jetzt kann ich es auch wieder sehen.“
Eine rührend-liebevolle Geschichte, die beim Leser auch Tränchen hervorlockt.
Niedergeschlagen, bedrückt und traurig zieht das Leben voller Stress und Hektik an ihr vorbei, so, als solle sie nur funktionieren, als hätte sie es nicht verdient, ihr Leben zu leben, zu genießen. Dann kam ER. Er berührte ganz vorsichtig und sanft ihr Kinn, wies ihren Blick Richtung Himmel, zeigte ihr wie schön das Leben doch sein kann, darf und soll. Sie nimmt das Geschehen an, sieht dabei zu wie die dunklen schweren Wolken, welche ihre Seele umgeben, verhüllen und gefangen halten, immer heller, weißer, weicher und leichter werden, sachte vom Wind getragen aufreißen und ihre Seele zum ersten Mal die wundervolle Wärme der zarten Sonnenstrahlen und der Liebe selbst erfährt…
Es waren einmal 3 ganz unterschiedliche Brüder – Tim, Tom und Olaf. Der ältere Bruder Tim war ein Träumer, er konnte den ganzen Tag auf einem Hügel liegen und die Wolken beobachten, dabei träumte er, wie er eines Tages berühmt wird. Er wusste nur nicht wie. Wenn er eine Wolke in einer neuen Form sah, freute er sich wie ein Kind. “Ein solches Krokodil habe Ich noch nicht gesehen!“ – staunte er, – “Das Maul ist auf und soo breit! Was kann das bedeuten?“ – fragte er den ängstlichen Bruder Tom.
“Das ist kein Krokodil, aber wenn Du es schon so siehst, bedeutet das, dass wir von unseren Sorgen gefressen werden!“- antworte Tom missmutig.
Und Tim lachte: “Andersrum, es hilft uns. Der Himmel schickt uns endlich einen Mega-Sorgenfresser!“
“Leute! Wovon zum Teufel redet ihr? Los! Das Hausdach hat ein Leck. Ich brauche Hilfe! Da hilft euch kein Sorgenfresser, sogar wenn er aussieht, wie ein Krokodil!“ – nörgelte der jüngste Bruder Olaf aufgebracht.
Olaf war bodenständig, geschieden und bezahlte pünktlich die Alimente, war also der normalste in der Familie. Er machte sich Sorgen um die beiden älteren Brüder.
Vor kurzem hatte Olaf einen Alptraum: er sah Tom in eigenem Garten auf den Knien sitzend, und der Kopf von Tom steckte tief im Sand.
”Bruder, Du erstickst!“ – In Panik fing Olaf sofort an, den Kopf auszugraben. Es schien ihm, dass die Zeit stehen blieb. Endlich, war der Kopf befreit, und Olaf schreckte vor Angst auf: auf dem langen Bruderhals schwang traurig eine alte große Rübe.
Olaf weinte. Und dann stand neben ihm noch ein Riese im Schlafanzug von Tim. Olaf blickte nach oben und merkte, dass Bruders Kopf dieses Mal nicht im Sand, aber in der Wolke steckte. Tim wollte etwas sagen, aber stattdessen regnete es salzig wie die Tränen von Tim.
Olaf wachte auf und ging, nach den Brüdern zu sehen. Beide schnarchten selig.
„Das war ein Zeichen“, – dachte Olaf zum ersten Mal mystisch, – “Ich muss versuchen, meine Brüder besser zu verstehen. Und, vielleicht, kann Ich von beiden etwas lernen?“ In der Tat, Olaf war ein bisschen neidisch auf Tim. Wie gerne würde er genauso romantisch, glücklich und entspannt sein und das nicht nur nach einem Gläschen Rotwein, sondern auch nach einem Blick in den Himmel. ”So einfach und preiswert kann man glücklich sein!“ – wunderte sich Olaf, – “Heute erklärst Du mir, Tim, wie das möglich ist!“
Das Bett stand direkt beim Fenster, so dass das Mädchen, welches da lag, immer den Himmel sehen konnte, wenn das Pflegepersonal die Hospizgardinen beiseite schob. Das Mädchen starrte fast den ganzen Tag nur in den Himmel, besonders dann, als das Wetter besser wurde, und die wuscheligen Wolkenschwärme sich unter milden Sonnenstrahlen mit einem lustigen Fangspiel vergnügten.
Dieser Tage versuchte ihre Mutter zu erklären, was das oft von Ärzten geflüsterte “Gehen“ bedeuten mag, aber sie stockte und stotterte und vergass alle Tipps aus der speziellen Literatur, die sie vor diesem Gespräch extra studiert hatte. Das Mädchen hörte es ungeduldig und ihre abgemagerten Ärmchen fummelten ununterbrochen an einem rosigen Plüschtier, das es vom zu Hause mitgenommen hatte.
Schließlich war ihre Geduld am Ende.
– “Ich weiß alles besser, Mama!“
In letzter Zeit der täglichen Himmelbeobachtung “malte“ das Mädchen selbst ein Bild von DIESEM Tag.
– “Es kommt eine schönste Wolke, die Schönste, die es gibt,
schneeweiß und in der Sonne funkelnd wie ein Diamant. Zwei Engel steigen von ihr herab, fliegen zu mir und geben mir die Flügel und dann fliegen wir gemeinsam zu dieser Wolke hin“.
“Und diese Wolke bringt Dich ins Paradies“, – fing die Mutter auf.
– “Ja, und das wird die schönste Wolke, schneeweiß und in der Sonne funkelnd wie ein Diamant“ – wiederholte das Mädchen.
Das Wetter war die nächsten Tage trübe, und die Wolken sahen unfreundlich und fast bedrohlich aus.
Das beruhigte die Mutter.
Aber dann… Ganz früh blickte sie aus dem Fenster. Das Wetter war göttlich. Die Sonne lachte und tanzte und schmiss ihre zärtlichen Strahlen besonders auf eine Wolke. Und die war schneeweiß und in der Sonne funkelnd wie ein Diamant. Die Mutter zuckte zusammen. Das war sie, DIESE Wolke.
Und sofort zuckte sie nochmals zusammen: In diesem Moment begann das Telefon auf dem Fensterbank zu trillern. Sie bemerkte sofort die Hospiznummer auf dem Display.
Es war ein sonderbares Bild. Das Handy sprang fast hin und her durch das schrille Klingeln. Aber die Frau am Fenster reagierte nicht. Obwohl die Tränen über ihr Gesicht floßen, winkte sie und versuchte zu lächeln an jemandem auf der Wolke, den nur sie sehen konnte. Sie machte das so lange, bis die majestätisch schwebende schneeweise Wolke zum letzten Mal wie ein Diamant funkelnd verschwand. Für immer.
So wunderschön-traurig