Buch-Genre im Überblick: Was passt zu dir?

Die Unterschiede zwischen Liebesroman und Kochbuch sind wohl offensichtlich – doch zu welchem Genre gehört ein Krimi, der historische Elemente enthält? Oder ein Sachbuch, das biografische Züge hat? Wenn du als Autor*in durchstarten willst, solltest du zunächst in die Welt der verschiedenen Buch-Genres eintauchen.

Übersicht verschiedener Buch-Genres

Es gibt so viele unterschiedliche Genres in der Bücherwelt, dass wir unmöglich alle aufzählen können. Hier findest du zehn verschiedene Buch-Genres mit ihren wichtigsten Eigenschaften:

Romane: Fiktive Geschichten, bei denen die Themenvielfalt groß ist. Immer geht es um das Leben und die Erlebnisse von Charakteren. Hier gibt es viele Sub-Genres (über die wir gleich noch sprechen).

Krimi/Thriller: Spannende Geschichten, bei denen es oft um die Aufklärung von Verbrechen geht. Thriller sind dabei meist noch actionreicher und blutiger als klassische Krimis.

Fantasy: Fantasy-Bücher haben fantastische Elemente, oft geht es um übernatürliche Kreaturen oder magische Geschöpfe.

Liebesromane: Hiermit sind Romane gemeint, bei denen die Liebesgeschichte der Protagonist*innen im Fokus steht.

Horror: Anders als bei Krimis und Thrillern geht es in erster Linie darum, auch die Lesenden in Schrecken zu versetzen. Hier können Fantasy-Elemente enthalten sein, zum Beispiel, wenn Monster eine Rolle spielen.

Biografien/Autobiografien: In diesem Genre geht es um das Leben einer bestimmten Person bzw. bei einer Autobiografie um das eigene Leben des Autors oder der Autorin.

Lyrik/Gedichte:Lyrik-Bücher enthalten Gedichte oder andere lyrische Formate – hier ist das Spektrum mit Blick auf Stil und Gestaltung groß.

Sachbuch/Ratgeber: Hier geht es nicht um fiktive Geschichten, sondern bei einem Sachbuch oder Ratgeber um das Vermitteln von Wissen und Informationen zu einem Thema.

Kochbuch: Ein Kochbuch enthält Rezepte und Tipps für die Küche – auch hier ist die Bandbreite verschiedener Kochbücher riesig.

Kinderbuch: Kinderbücher gibt es viele, auch hier tauchen viele Sub-Genres auf, da es auch für Kinder Erzählungen, Wissensbücher, Bilderbücher usw. gibt.

Was ist ein Sub-Genre?

Wie du siehst, sind die einzelnen Genres oft sehr weit gefasst. Sub-Genres gehen eine Ebene tiefer und definieren genauer, um was für ein Buch es sich handelt. So gibt es beispielsweise bei Sachbüchern viele Sub-Genres: Beliebt ist das Coaching-Buch, das zwar Wissen vermittelt, dies aber oft in interaktiver Form und mit direkter Ansprache der Leser*innen tut. Auch wenn du eine Chronik oder ein Buch über Lokale Geschichte veröffentlichen möchtest, ist das ein Sub-Genre eines Sachbuchts. Bei Romanen sind die Sub-Genres ebenfalls vielfältig, angesagt ist zum Beispiel das Sub-Genre „Romantasy“, das eine Mischung aus Romance und Fantasy darstellt – es geht also um Liebesgeschichten in einer Fantasiewelt.

Sub-Genres zeigen noch genauer, worum es in deinem Buch geht und du als Autor*in weißt mit der Auswahl des passenden Sub-Genres sehr genau, wie du deine Zielgruppe ansprichst und wo du sie erreichst. Die Entscheidung für ein Sub-Genre kann dir also helfen, den Erfolg des Buchs zu steigern.

Warum ist es so wichtig, das passende Buch-Genre auszuwählen?

Die Auswahl des passenden Genres und auch Sub-Genres hilft dir beim Schreiben und bei der Vermarktung deines Buchs: Wenn du bereits vor Beginn des Schreibprozesses vor Augen hast, zu welchem Genre dein Buch zählst, kannst du dir vorab andere erfolgreiche Werke aus dieser Sparte ansehen und dich davon inspirieren lassen. Auch dein Schreibstil ist möglicherweise je nach Sub-Genre unterschiedlich.

Ist dein Buch einmal veröffentlicht, kann die Wahl des Genres mit darüber entscheiden, wie leicht deine Zielgruppe dein Werk findet. Denn die Sortierung im Buchhandel und in Online-Shops hängt vom Genre und Sub-Genre ab. Viele Menschen, die Fantasyromane mögen, schauen sich nur in dieser Kategorie um – wenn dein Buch aber als Thriller eingeordnet ist, weil es auch spannende Elemente hat, aber gleichzeitig eine Fantasygeschichte ist, gehen dir möglicherweise Verkäufe verloren. Außerdem beugst du der Enttäuschung bei Leser*innen vor, wenn sie etwas ganz anderes von deinem Buch erwarten, weil die Zuordnung zum entsprechenden Genre nicht passend erfolgt ist.

Auch bei der Gestaltung des Covers und der Vermarktung hat das Genre Einfluss: Denn es gibt grafische Stile, die je nach Genre verwendet werden und die Leser*innen sofort signalisieren, zu welchem Genre dein Buch gehört. Wenn du dein Buch über Social Media vermarktest, wählst du je nach Genre andere Hashtags aus oder kontaktierst andere Buch-Influencer*innen, die dein Buch empfehlen könnten. Du siehst also: Nimm die Entscheidung für das passende Genre ernst – es kann sich lohnen.

Wie findest du das passende Buch-Genre für dich?

Kommen wir zu der wichtigen Frage, wie du es schafft, das richtige Genre für dich und dein Buch auszuwählen. Vielleicht hast du sofort im Kopf, was du in welchem Stil schreiben willst. Dann hilft ein kurzer Abgleich mit anderen Büchern aus diesem (Sub-)Genre und schon kann es losgehen. Wenn du hingegen noch unsicher bist, können dir die folgenden fünf Tipps helfen, das richtige Buch-Genre zu finden:

1. Wo liegen deine Stärken und Interessen? Wenn du ein Buch schreibst, solltest du für das Thema brennen – und es sollte dir liegen, genau darüber zu schreiben. Also orientiere dich bei der Auswahl des Genres unbedingt daran, was du gut kannst und gerne machst.

2. Wozu passen deine Inhalte? Du hast bereits einen Überblick über Merkmale verschiedener Buch-Genres erhalten. Wenn du schon eine Idee für dein Buch im Kopf hast, gleiche jetzt ab, wozu diese Inhalte passen.

3. Wer ist deine Zielgruppe? Vielleicht hast du genau vor Augen, wer dein Buch später lesen soll. Dann finde heraus, welche Bücher in dieser Zielgruppe beliebt sind und mach die Auswahl des Genres auch davon abhängig.

4. Was liest du selbst gern? Es kann dir helfen, vor der Entscheidung für ein Genre selbst Bücher aus ganz verschiedenen Richtungen zu lesen und dabei zu notieren, was dir gefällt und wovon du lieber Abstand nehmen würdest.

5. Was ergibt sich beim Schreiben? Du darfst flexibel bleiben: Wenn du dich eigentlich für eine Romantasy-Geschichte entschieden hast, weil du dir hier gute Verkaufschancen ausrechnest, aber beim Schreiben merkst, dass dir das nicht liegt, dann kannst du immer noch die Fantasy-Elemente streichen und einfach einen romantischen Roman schreiben. Nicht alles lässt sich vorher in der Theorie festlegen.

Was sind die beliebtesten Buch-Genre?

Was die Menschen besonders gern lesen, das ändert sich immer wieder und vor allem hängt es von der Zielgruppe ab. Eine Studie von 2020 zeigt laut Statista, dass bei Frauen und Männern Bücher aus den Genres Krimi, Thriller und Horror die beliebtesten Genres sind. Das gibt einen Hinweis, ist allerdings noch ziemlich allgemein. Wenn du tiefer in die beliebtesten Bücher in deiner Zielgruppe eintauchen willst, dann kannst du über Social Media recherchieren (zum Beispiel unter dem Hasthag #Booktok bei TikTok). Du kannst dir auch in Online-Shops die Top-Seller anschauen oder natürlich die klassischen Bestseller-Listen checken. Hier bekommst du schnell einen Überblick, was gerade angesagt ist. Und das ändert sich von Zeit zu Zeit: Während in einem Jahr „New Adult“-Romane boomen, sind es vielleicht im Anschluss Coaching-Bücher – bei Kochbüchern ist manchmal ein veganer Schwerpunkt angesagt oder es geht vor allem um zuckerfreie Gerichte. Schaue dich bei Neuerscheinungen um, um ein Gespür für aktuelle Trends zu bekommen, und lass dich gleichzeitig nicht davon abbringen, bei der Auswahl des Genres auf deine eigenen Stärken und Vorlieben zu achten.

Wann solltest du dich für ein Buch-Genre entscheiden?

Vermutlich weißt du schon vor dem Beginn des Schreibens grob, welchem Genre dein Werk angehört – denn die wenigsten Autor*innen schwanken noch zwischen Kochbuch oder Liebesroman. Diese Entscheidung ist also früh getroffen, doch in welches Sub-Genre dein Buch gehört, darf sich auch im weiteren Prozess zeigen. Denn Schreiben ist ein kreativer Prozess und vielleicht wirst du dabei feststellen, dass sich historische Elemente in deinen Liebesroman einschleichen und du dich plötzlich im Bereich „Historical Romance“ wiederfindest oder es sogar ein historischer Roman wird.

Wenn du allerdings speziell die Bedürfnisse deiner Zielgruppe erfüllen willst, kann es helfen, die Entscheidung vorab zu treffen. Dann kannst du recherchieren, welche Sub-Genres gerade besonders beliebt sind und welche Elemente diese Bücher enthalten. So ist es möglich, die Geschichten in deinem Buch daraufhin anzupassen, ohne das ganze Konzept umwerfen zu müssen. Das kann den Erfolg deines Buchs erhöhen und vermutlich ist das ein Ziel, das du in jedem der möglichen Genres verfolgst: mit deinem eigenen Buch möglichst viele Leser*innen erreichen und begeistern.