Referentin Andrea Kock, Leitung E-Book und Produktmanagement
Erfolgreicher Verkauf durch Metadaten
Die Mehrheit der Internetnutzer, die über Suchmaschinen wie z.B. Google oder in Online-Shops wie Amazon nach etwas suchen, konzentrieren sich zunächst nur auf die Ergebnisse, die auf den ersten Seiten und weit oben bei den Produktvorschlägen erscheinen. Die nachfolgenden Seiten finden wenig Beachtung und werden kaum mehr durchsucht. Deshalb sollte man als Autor versuchen, die Begrifflichkeiten (Autor, Titel), Fachgebiete und Schlagworte für sein Buch so zentral und individuell zu wählen, dass das eigene Buch möglichst weit oben in den Suchergebnissen erscheint.Buchinformationen im Online-Shop
Beschreibung zu diesen Buchdaten
Dass Angaben wie Autoren- und Titelnennung zu den Pflicht-Metadaten gehören, ist selbstverständlich, doch um seine Zielgruppe zum Kauf zu motivieren, sollte man seine Metadaten insoweit vervollständigen, dass potenzielle Leser genau wissen, worum es sich bei dem Buch handelt.Ein guter erster Schritt ist es, zusätzlich zum Buchtitel, einen Untertitel zu finden. Untertitel helfen bei der Themeneingrenzung von Büchern. Vor allem bei Fachbüchern, präzisiert der Untertitel, wie hier im Beispiel, in welcher Art sich das Buch mit einem Thema beschäftigt. So erfährt man aus dem Untertitel im Beispiel, dass in dem Buch zwei Umsetzungskonzepte analysiert werden, die sich mit dem Thema „Lebensphasenorientierte Personalpolitik“ beschäftigen. Aber auch bei Romanen ist ein Untertitel sinnvoll. Jedoch teilen Sie den Untertitel „Roman“ mit Millionen anderen Titeln und sollten in diesem Punkt etwas kreativer sein, um sich von der Menge abzuheben. Wie wäre es zum Beispiel – natürlich je nach inhaltlichem Schwerpunkt Ihres Romans – mit „Roman in Briefen“ oder „Romantischer Roman“. Überlegen Sie sich einen passenden Untertitel, der Ihrem Buch zu mehr Individualität und Aufmerksamkeit verhilft.
Zusätzliche Informationen, wie Produktangaben, Produktbeschreibung und Stichworte, die der Verlag zu dem Titel übermittelt, sollten sehr informativ und auf die Zielgruppe abgestimmt sein. Das gilt sowohl für den Inhalt, als auch für die Tonalität und den Umfang der Angaben.
Definition einer Zielgruppe
Nehmen Sie sich etwas Zeit und überlegen Sie, wer sich für Ihr Buch interessieren könnte. Was könnte diese Zielgruppe zusätzlich interessieren? Nach welchen Begriffen könnte sie im Internet oder Onlineshops suchen? Und welche Themen sind in diesem Themenzusammenhang wichtig? Unterscheiden Sie bei Ihren Überlegungen auch zwischen einer jungen und älteren Zielgruppe, denn deren Suchverhalten gehen weit auseinander. Veröffentlichen Sie Fachbücher, sollten Sie sich konkret festlegen, ob Sie Laien oder Fachleute ansprechen möchten. Sammeln Sie so viele Informationen wie möglich über Ihre gewünscht Zielgruppe, die Sie bei der Definition Ihres Metadatensets berücksichtigen.
Keyword-Recherche
Nachdem Sie Ihre Zielgruppe definiert haben, sollten Sie im nächsten Schritt eine Keyword-Recherche durchführen. Also eine ähnliche Recherche, wie Sie sie zur SEO-Optimierung Ihrer Website tun würden. Gehen Sie zunächst einmal auf fiktive Suche nach „Ihrem Buch“ bei Google, bei Amazon und Co und geben Sie unterschiedlichste Suchbegriffe ein. Wonach würden Sie suchen? Welche Ergänzungen werden Ihnen im Suchfenster vorgeschlagen, wenn Sie einen Begriff eingeben? Diese Suchwortvorschläge geben Ausschluss darüber, nach welchen Begriffen besonders häufig gesucht wird. Beziehen Sie auch Synonyme bei Ihrer Suche und Planung mit ein. Tools wie der Keywordplanner von Google geben einen Überblick darüber, wie häufig nach bestimmten Begriffen gesucht wird, und helfen bei der Definition der eigenen Keywords.Beispiel Keyword-Recherche
Beschreibung zu diesem Beispiel
Um zu verdeutlichen, wie Sie selbst einfach eine Keyword-Recherche beginnen und durchführen können, haben wir ein gutes Beispiel von einem Titel, der sehr gut gefunden werden kann.Mit dem Titel „Thermomix „Tier“ frei Schnauze: „Vegan ist in – vegan macht kreativ“ und auch mit dem Nachfolger „Thermomix „Tier“ frei Schnauze II: „Befriedigt die Gier – auch ohne Tier“ haben die Autorinnen Petra Canan und Heidi Terpoorten sehr gute Karten. Die zwei BoD-Autorinnen haben sehr früh das Trend-Thema „Thermomix“ aufgegriffen und ihr Buch zusätzlich in einer sehr spitzen Nische, der veganen Küche, platziert. Diese starke Themeneingrenzung vereinfacht die Arbeit mit Begriffen im Titel und Schlagworten enorm.
Bei einer Amazon-Suche mit dem Begriff „thermomix vegan“ führen die beiden Titel die Trefferliste an. Und auch bei einer Suche mit dem Suchbegriff „thermomix vegetarisch“ erscheinen die Bücher weit oben auf Seite 1 der Trefferanzeigen. Das hohe Ranking korrespondiert auch mit den erfolgreichen Verkäufen der Thermomix-Vegan-Bücher.
Im Bereich der Belletristik empfiehlt es sich, bei der Schlagwortsuche über den Inhalt des Buches hinaus zu denken. Hinterlegen Sie für Ihre Titel genau die relevanten Informationen, die Ihren Titel von ähnlichen Titeln unterscheiden. In der Beispielsuche bei Amazon im Bild, sieht man wie das Suchverhalten bei humorvollen Büchern bisher war. Anstatt als Schlagwort nur „Humor” zu wählen, funktioniert das Schlagwort „humorvolle Bücher für Frauen“ besser. Damit spricht man Emotionen an und ermöglicht den Suchenden eine Identifikation mit dem Buch.
Tipp: Je weniger Treffer eine Suche auch innerhalb einer Kategorie ergibt, desto weiter oben taucht ein Buch in der Suche auf. Also schauen Sie sich verschiedene Suchmaschinen vor der Wahl Ihrer Schlagworte gut an, um die passenden Begriffe für Ihr Buch zu definieren.
Im Bereich Sachbuch sind die passenden Begriffe das A und O. Spezielle Begriffe wie „Rohfütterung“ im unteren Beispiel müssen bei den Schlagworten aufgeführt sein, denn sie machen den Themenschwerpunkt des Titels konkret aus. Menschen, die nach bestimmten Fachbüchern suchen, werden diese anhand passender Begriffe suchen. Denken Sie auch hier an sinnvolle Synonyme, um sich abzuheben. Außerdem sollten Sie über spitze Keywords nachdenken. Also Keywords, die nicht mit so vielen Büchern zum gleichen Thema geteilt werden müssen.
Tipp: Der beste Begriff nützt nichts, wenn er etwas anderes verspricht, als der eigentliche Inhalt hergibt. Also erzeugen Sie kein hohes Ranking auf Kosten des Wahrheitsgehalts Ihrer Produktbeschreibung, wecken Sie keine falschen Erwartungen beim potenziellen Leser.
Metadaten sind für die Vermarktung eines Buches und die Erreichung der Zielgruppe immens wichtig. Die Ergebnisse eines Webinars von BoD habe ich in einem Blog-Beitrag zusammengefasst: http://www.silbenton.de/metadaten-mehr-sichtbarkeit-fuer-mein-buch/