Metadaten: So hebt sich mein Titel online ab

Der Verkauf von Self-Publishing-Titeln findet auch im Printbereich zu 80% online statt. Damit Autoren ihre potenziellen Leser gezielt erreichen, ist ein gutes Ranking für die…

Wie stelle ich als Self-Publishing-Autor sicher, dass meine Bücher von potenziellen Lesern gefunden und gekauft werden? Andrea Kock leitet bei BoD die Bereiche E-Book und Produktmanagement und hat langjährige Erfahrung rund um das Thema Onlinebuchhandel. Im gemeinsamen Webinar mit dem BoD-Pressesprecher Thorsten Simon ging sie auf Fragen zu Metadaten und die optimale Auffindbarkeit von Titeln ein. Die wichtigsten Erkenntnisse und Tipps aus dem Webinar zum Thema Metadaten haben wir für Sie im ersten Teil unserer Artikelreihe zusammengefasst.Der Verkauf von Self-Publishing-Titeln findet auch im Printbereich zu 80% online statt. Anders als im stationären Buchhandel, wo Bücher zu bestimmten Themengebieten durch die Verkäufer empfohlen werden können, ist das zentrale Thema im Online-Handel die Artikelsuche. Um eine Brücke zwischen Ihrem Buch und Ihren Lesern zu schlagen, brauchen Sie Metadaten. Je bewusster Sie diese definieren und hinterlegen, umso besser können potenzielle Leser auf ihrer Suche nach bestimmten (Buch-)Themen auf Ihren Titel stoßen.Als Metadaten werden alle Informationen rund um Ihr Buch beschrieben, die Ihrem Titel erstens online zu mehr Sichtbarkeit verhelfen und zweitens Interessenten eine klare Vorstellung von Ihrem Produkt liefern.

Referentin Andrea Kock, Leitung E-Book und Produktmanagement

Dazu zählen Angaben wie Buchtitel und -untertitel, Autorenname, Abbildung des Buchcovers, Angabe des Verlags, einer ISB-Nummer (ISBN) oder einer Kategorie bzw. Warengruppe (z.B. Roman oder Fachbuch). Aber auch physische Attribute wie das Format, Größe sowie Gewicht oder der Seitenumfang sind für Leser interessant. Ganz wichtig ist natürlich, dass Sie eine Kurzfassung des Buchinhaltes möglichst repräsentativ wiedergeben und Schlagworte definieren.

Erfolgreicher Verkauf durch Metadaten

Die Mehrheit der Internetnutzer, die über Suchmaschinen wie z.B. Google oder in Online-Shops wie Amazon nach etwas suchen, konzentrieren sich zunächst nur auf die Ergebnisse, die auf den ersten Seiten und weit oben bei den Produktvorschlägen erscheinen. Die nachfolgenden Seiten finden wenig Beachtung und werden kaum mehr durchsucht. Deshalb sollte man als Autor versuchen, die Begrifflichkeiten (Autor, Titel), Fachgebiete und Schlagworte für sein Buch so zentral und individuell zu wählen, dass das eigene Buch möglichst weit oben in den Suchergebnissen erscheint.Buchinformationen im Online-Shop

Beschreibung zu diesen Buchdaten

Dass Angaben wie Autoren- und Titelnennung zu den Pflicht-Metadaten gehören, ist selbstverständlich, doch um seine Zielgruppe zum Kauf zu motivieren, sollte man seine Metadaten insoweit vervollständigen, dass potenzielle Leser genau wissen, worum es sich bei dem Buch handelt.

Ein guter erster Schritt ist es, zusätzlich zum Buchtitel, einen Untertitel zu finden. Untertitel helfen bei der Themeneingrenzung von Büchern. Vor allem bei Fachbüchern, präzisiert der Untertitel, wie hier im Beispiel, in welcher Art sich das Buch mit einem Thema beschäftigt. So erfährt man aus dem Untertitel im Beispiel, dass in dem Buch zwei Umsetzungskonzepte analysiert werden, die sich mit dem Thema „Lebensphasenorientierte Personalpolitik“ beschäftigen. Aber auch bei Romanen ist ein Untertitel sinnvoll. Jedoch teilen Sie den Untertitel „Roman“ mit Millionen anderen Titeln und sollten in diesem Punkt etwas kreativer sein, um sich von der Menge abzuheben. Wie wäre es zum Beispiel – natürlich je nach inhaltlichem Schwerpunkt Ihres Romans – mit „Roman in Briefen“ oder „Romantischer Roman“. Überlegen Sie sich einen passenden Untertitel, der Ihrem Buch zu mehr Individualität und Aufmerksamkeit verhilft.

Zusätzliche Informationen, wie Produktangaben, Produktbeschreibung und Stichworte, die der Verlag zu dem Titel übermittelt, sollten sehr informativ und auf die Zielgruppe abgestimmt sein. Das gilt sowohl für den Inhalt, als auch für die Tonalität und den Umfang der Angaben.

Ein Buch soll die gewünschte Zielgruppe ansprechen und relevant für sie wirken. Wenn Sie Ihre Metadaten klug wählen, geben Sie Interessenten, die nach bestimmten Themen suchen, eine klare Vorstellung von Ihrem Buch. Beim schnellen „Scannen” der Buchangaben stellt der Interessent sich die unterschiedlichsten Fragen wie: Liefert mir dieser Titel die gesuchten Informationen? Ist das Buch aktuell? Ist das Buch angemessen für mein Kind? Ist es ein gutes Geschenk? Ist es dick und schwer oder eher klein und dünn? Mit vielseitigen Informationen zu Ihrem Buch, erleichtern Sie die Entscheidung der Interessenten, ob es für sie relevant ist oder nicht. Doch um zu wissen, mit welchen Metadaten Sie viele Käufer generieren können, müssen Sie zuerst Ihre Zielgruppe definieren.

Definition einer Zielgruppe

Nehmen Sie sich etwas Zeit und überlegen Sie, wer sich für Ihr Buch interessieren könnte. Was könnte diese Zielgruppe zusätzlich interessieren? Nach welchen Begriffen könnte sie im Internet oder Onlineshops suchen? Und welche Themen sind in diesem Themenzusammenhang wichtig? Unterscheiden Sie bei Ihren Überlegungen auch zwischen einer jungen und älteren Zielgruppe, denn deren Suchverhalten gehen weit auseinander. Veröffentlichen Sie Fachbücher, sollten Sie sich konkret festlegen, ob Sie Laien oder Fachleute ansprechen möchten. Sammeln Sie so viele Informationen wie möglich über Ihre gewünscht Zielgruppe, die Sie bei der Definition Ihres Metadatensets berücksichtigen.

Keyword-Recherche

Nachdem Sie Ihre Zielgruppe definiert haben, sollten Sie im nächsten Schritt eine Keyword-Recherche durchführen. Also eine ähnliche Recherche, wie Sie sie zur SEO-Optimierung Ihrer Website tun würden. Gehen Sie zunächst einmal auf fiktive Suche nach „Ihrem Buch“ bei Google, bei Amazon und Co und geben Sie unterschiedlichste Suchbegriffe ein. Wonach würden Sie suchen? Welche Ergänzungen werden Ihnen im Suchfenster vorgeschlagen, wenn Sie einen Begriff eingeben? Diese Suchwortvorschläge geben Ausschluss darüber, nach welchen Begriffen besonders häufig gesucht wird. Beziehen Sie auch Synonyme bei Ihrer Suche und Planung mit ein. Tools wie der Keywordplanner von Google geben einen Überblick darüber, wie häufig nach bestimmten Begriffen gesucht wird, und helfen bei der Definition der eigenen Keywords.Beispiel Keyword-Recherche

Beschreibung zu diesem Beispiel

Um zu verdeutlichen, wie Sie selbst einfach eine Keyword-Recherche beginnen und durchführen können, haben wir ein gutes Beispiel von einem Titel, der sehr gut gefunden werden kann.

Mit dem Titel „Thermomix „Tier“ frei Schnauze: „Vegan ist in – vegan macht kreativ“ und auch mit dem Nachfolger „Thermomix „Tier“ frei Schnauze II: „Befriedigt die Gier – auch ohne Tier“ haben die Autorinnen Petra Canan und Heidi Terpoorten sehr gute Karten. Die zwei BoD-Autorinnen haben sehr früh das Trend-Thema „Thermomix“ aufgegriffen und ihr Buch zusätzlich in einer sehr spitzen Nische, der veganen Küche, platziert. Diese starke Themeneingrenzung vereinfacht die Arbeit mit Begriffen im Titel und Schlagworten enorm.

Bei einer Amazon-Suche mit dem Begriff „thermomix vegan“ führen die beiden Titel die Trefferliste an. Und auch bei einer Suche mit dem Suchbegriff „thermomix vegetarisch“ erscheinen die Bücher weit oben auf Seite 1 der Trefferanzeigen. Das hohe Ranking korrespondiert auch mit den erfolgreichen Verkäufen der Thermomix-Vegan-Bücher.

Zwischen Belletristik- und Sachbüchern gibt es inhaltliche Unterschiede:
Belletristik:

Im Bereich der Belletristik empfiehlt es sich, bei der Schlagwortsuche über den Inhalt des Buches hinaus zu denken. Hinterlegen Sie für Ihre Titel genau die relevanten Informationen, die Ihren Titel von ähnlichen Titeln unterscheiden. In der Beispielsuche bei Amazon im Bild, sieht man wie das Suchverhalten bei humorvollen Büchern bisher war. Anstatt als Schlagwort nur „Humor” zu wählen, funktioniert das Schlagwort „humorvolle Bücher für Frauen“ besser. Damit spricht man Emotionen an und ermöglicht den Suchenden eine Identifikation mit dem Buch.

Tipp: Je weniger Treffer eine Suche auch innerhalb einer Kategorie ergibt, desto weiter oben taucht ein Buch in der Suche auf. Also schauen Sie sich verschiedene Suchmaschinen vor der Wahl Ihrer Schlagworte gut an, um die passenden Begriffe für Ihr Buch zu definieren.

Sachbücher:

Im Bereich Sachbuch sind die passenden Begriffe das A und O. Spezielle Begriffe wie „Rohfütterung“ im unteren Beispiel müssen bei den Schlagworten aufgeführt sein, denn sie machen den Themenschwerpunkt des Titels konkret aus. Menschen, die nach bestimmten Fachbüchern suchen, werden diese anhand passender Begriffe suchen. Denken Sie auch hier an sinnvolle Synonyme, um sich abzuheben. Außerdem sollten Sie über spitze Keywords nachdenken. Also Keywords, die nicht mit so vielen Büchern zum gleichen Thema geteilt werden müssen.

Tipp: Der beste Begriff nützt nichts, wenn er etwas anderes verspricht, als der eigentliche Inhalt hergibt. Also erzeugen Sie kein hohes Ranking auf Kosten des Wahrheitsgehalts Ihrer Produktbeschreibung, wecken Sie keine falschen Erwartungen beim potenziellen Leser.


Tipp

Um das Potenzial Ihrer Schlagwortvergabe optimal zu nutzen, empfehlen wir auch diesen Beitrag.

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